Die Gauselmann Gruppe aus Espelkamp übernimmt die Westspiel-Casinos des Landes NRW. Foto: Pixabay
21.07.2021

Gauselmann-Gruppe übernimmt NRW-Casinos

Die ostwestfälische Gauselmann-Gruppe wird neuer Betreiber der bisher landeseigenen vier Westspiel-Casinos in Nordrhein-Westfalen.

„Die Gauselmann Spielbanken Beteiligungs GmbH erhält den Zuschlag für den Erwerb der Westspiel-Gruppe“, teilte die NRW.Bank als bisherige Eigentümerin mit. In einem europaweiten Vergabeverfahren zum Verkauf der entsprechenden Gesellschaftsanteile habe sich die Gruppe aus Espelkamp im Kreis Minden-Lübbecke durchgesetzt. Der entsprechende Kaufvertrag sei bereits unterschrieben worden, heißt es weiter. Allerdings steht die Zustimmung der Kartellbehörden noch aus. Ein Kaufpreis wurde nicht veröffentlicht.

„Wir freuen uns sehr über diesen neuen, bedeutenden Meilenstein in unserer über 60-jährigen Unternehmensgeschichte. Mich persönlich macht es sehr stolz, gerade auch hier in Nordrhein-Westfalen, meinem Heimatbundesland, zeigen zu können, dass wir die ‚hohe Schule‘ des Spiels mit und um Geld beherrschen“, sagte Unternehmensgründer und Vorstandssprecher Paul Gauselmann. Das Unternehmen übernimmt die vier bestehenden Spielbanken in Bad Oeynhausen, Dortmund-Hohensyburg, Aachen und Duisburg, die mit rund 900 Mitarbeitern 2019 Spielerträge in Höhe von gut 117 Millionen Euro erzielten. Zugleich erhält Gauselmann die Möglichkeit, zwei weitere Spielbanken in NRW zu eröffnen. Laut Gesetz sind in Nordrhein-Westfalen bis zu sechs Spielbanken zugelassen.

Umstrittene Privatisierung

Das Land erhalte in Zukunft – wie bisher auch – die Einnahmen nach dem Spielbankgesetz aus der Spielbankabgabe, den zusätzlichen Leistungen und der Gewinnabgabe, so die NRW.Bank. Die Privatisierung der Spielbanken ist umstritten: Während Befürworter überzeugt sind, dass ein privater Investor die Spielbanken besser führen könne, befürchteten Kritiker, dass ein gewinnorientiertes Unternehmen den Spielerschutz vernachlässige.

Die Gauselmann-Gruppe hat nach eigenen Angaben weltweit rund 14.000 Beschäftigte und machte zuletzt einen Jahresumsatz von 3,5 Milliarden Euro. 2013 stieg die Gruppe in den Spielbanken-Sektor in Sachsen-Anhalt ein. Das Unternehmen ist außerdem an der Spielbank Berlin und an drei Spielbanken in Rheinland-Pfalz beteiligt.

jüb/wsp

Einen Hintergrund zum geplanten Verkauf der WestSpiel-Casinos aus dem WESTFALENSPIEGEL 4/2018 lesen Sie hier.

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