Die Preise für Wohnimmobilien sind in der Region gefallen. Foto: Pixabay
02.08.2023

Gebrauchtes Wohneigentum ist günstiger

Gebrauchte Wohnungen und Häuser sind im ersten Halbjahr 2023 in Westfalen deutlich günstiger geworden. Die Preise sanken um durchschnittlich bis zu sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Im Münsterland und Ostwestfalen fielen die Preise um durchschnittlich sechs bzw. sieben Prozent. Den geringsten Preisrutsch gibt es im Sauer- und Siegerland. Hier vergünstigten sich die Preise für Wohnimmobilien um durchschnittlich zwei Prozent, im Ruhrgebiet wurde Wohneigentum ebenfalls um sechs Prozent günstiger, teilt die Landesbausparkasse LBS auf Basis einer Auswertung der Empirica-Preisdatenbank mit.

Allerdings gibt es Unterschiede bei der Preisentwicklung je nach Art der Immobilie. Eigenheim oder Etagenwohnung, sowie das Alter einer Wohnung oder des Hauses spielen eine immer größere Rolle, heißt es weiter. Für eine gebrauchte Eigentumswohnung im Münsterland mussten Käufer im Durchschnitt 2913 Euro pro Quadratmeter zahlen. Zwar sind das vier Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022. Doch sind die Wohnungen im Münsterland deutlich teurer als im landesweiten Durchschnitt. Dieser liegt bei 2606 Euro je Quadratmeter. Westfalenweit müssen die Menschen für Wohnungen im Münsterland damit am tiefsten in die Tasche greifen. Im Sauer- und Siegerland sind Eigentumswohnungen am günstigsten. Hier liegt der Preis je Quadratmeter bei 1940 Euro. Als einzige Region in Westfalen hat sich der Kauf dort aber um ein Prozent verteuert.

Ein- und Zweifamilienhäuser sind günstiger

Besonders deutlich ist der Preisrückgang bei den EIn- und Zweifamilienhäusern. Er liegt im Münsterland bei minus neun Prozent. Mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von 399.000 Euro entspreche das genau dem NRW-Preisniveau, so die LBS. In Westfalen liegt nur das Ruhrgebiet über diesem landesweiten Durchschnittswert. Hier müssen Käufer etwa 450.000 Euro für ein Ein- oder Zweifamilienhaus aufbringen.

Reihenhäuser und Doppelhaushälften wurden im Münsterland um sechs Prozent günstiger, sie kosten im Schnitt 329.000 Euro. Der Landesschnitt beträgt hier rund 359.000 Euro. In OWL (320.000 Euro) und dem Ruhrgebiet (340.000 Euro) bewegen sich diePreise auf einem ähnlichen Niveau. Mit durchschnittlich 239.000 Euro sind Reihen- und Doppelhäuser nur im Sauer- und Siegerland deutlich günstiger.

Der weitaus größte Teil der Eigenheime, die derzeit auf den Markt kommen, stamme inzwischen aus den 1970er und 1980er Jahren, heißt es weiter. Die LBS macht darauf aufmerksam, dass Interessenten hier die energetische Modernisierung mit einplanen müssten. „Fast die Hälfte der Gebrauchtimmobilien im aktuellen Angebot der LBS Immobilien NordWest hat eine Energieeffizienzklasse von maximal ‚F‘, muss also kurzfristig energetisch saniert werden“, sagt LBS-Immobilienexperte Roland Hustert. Ein weiteres Drittel entspreche den Stufen „D“ oder „E“, hier bestehe nach derzeitigen EU-Planungen zumindest Handlungsbedarf im Laufe der nächsten zehn Jahre. Die notwendigen Sanierungen böten den Käufern aber auch entsprechenden Spielraum bei den Kaufverhandlungen.

jüb/wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin