Stolpersteine erinnern in vielen Städten an von den Nationalsozialisten verfolgte und ermordete Menschen. Foto: Esther Stosch/pixelio.de
27.01.2021

Gedenken an Holocaust-Opfer

An zahlreichen Orten Westfalens wird am 27. Januar der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Coronabedingt fällt das Gedenken allerdings meist still und ohne große Öffentlichkeit aus. Gleichzeitig wird 2021 das Jubiläum „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gefeiert.

In vielen Städten werden am Holocaust-Gedenktag Kränze niedergelegt und die Beflaggung öffentlicher Gebäude auf Halbmast angeordnet. In Gelsenkirchen werden außerdem die Ausstellungsräume in der Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“ farbig erleuchtet. Diese Aktion steht im Zusammenhang mit der bundesweiten Initiative #LichterGegenDunkelheit, an der sich mehr als hundert kleine und große NS-Gedenkstätten und Initiativen beteiligen.

Spurensuche in OWL

Mit dem Gedenken an die Verbrechen der Nationalsozialisten beschäftigen sich auch Jugendliche in Westfalen. So etwa im Projekt „MyHistoryMap OWL“ der Bildungsstätte Haus Neuland in Bielefeld. Dort geht es um Fragen wie: Was ist in der Zeit des Nationalsozialismus in Ostwestfalen-Lippe passiert, und was müssen wir tun, damit sich Derartiges niemals wiederholt? Wie sehen Diskriminierung und Rassismus heute aus, und was können wir dagegen unternehmen? Die jungen Menschen haben sich zum Beispiel mit der Wewelsburg in Büren, dem Hermannsdenkmal in Detmold oder dem Stalag 326 in Schloß-Holte Stukenbrock auseinandergesetzt. Orte, deren Geschichte durch die NS-Zeit geprägt ist. Das Projekt läuft seit Anfang 2020 und hat – trotz Corona – bereits rund 80 Teilnehmer in sieben Gruppen erreicht, teilt die Bildungsstätte mit.  Ergebnisse sind online auf der HistoryMap OWL zu finden.

Gegen das Vergessen

Lesen Sie, welche Orte und Menschen die Erinnerung an die Kriegsjahre und die Verbrechen der Nationalsozialisten auch 75 Jahre nach Kriegsende wach halten.

Der 27. Januar ist seit 25 Jahren der bundesweite Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Vor dem Hintergrund des 1700-jährigen Bestehens der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und des 76. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar hat das Landeskabinett  eine Erklärung zum jüdischen Leben in Nordrhein-Westfalen verabschiedet.

„Jüdisches Leben gehört zu Deutschland – seit 1700 Jahren“, sagte Ministerpräsident Armin Laschet. „Dieses besondere Jubiläumsjahr bietet die Chance, die tiefe Verwurzelung des Judentums in der Geschichte unseres Landes stärker bekanntzumachen und noch immer bestehende Vorurteile gegen Jüdinnen und Juden abzubauen.“ In der Corona-Pandemie erlebten auch antisemitische Verschwörungstheorien ein Aufleben. Dem müsse von Beginn an die Stirn geboten werden, so Laschet weiter.

wsp

In der Serie „Erinnerungsorte“ stellt der WESTFALENSPIEGEL Orte der Erinnerung in der Region vor und zeigt Menschen, die gegen das Vergessen arbeiten. Lesen Sie mehr

 

 

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