Die Geflügelpest breitet sich in Ostwestfalen aus. Die Kreise treffen Vorsichtsmaßnahmen. Foto: pixabay
04.03.2021

Geflügelpest: Hühner müssen in den Stall

Nachdem die Geflügelpest bei einem Geflügelbetrieb im Kreis Gütersloh und einer Hobbyhaltung im Kreis Paderborn aufgetreten ist, treffen weitere Kreise Vorsichtsmaßnahmen.

So müssen Halter von Hühnern, Gänsen oder Enten auch in den umliegenden Kreisen ihre Tiere im Stall oder unter einer Vorrichtung halten, die überdacht ist und eine Seitenbegrenzung hat, damit Wildvögel nicht eindringen können. Die sogenannte „Aufstallung von Hausgeflügel“ hat das Landesumweltministerium für den gesamten Regierungsbezirk Detmold angeordnet.

Das Friedrich-Löffler-Institut hat inzwischen bestätigt, dass es sich bei den Fällen sowohl in einem Mast-Enten-Betrieb im Kreis Gütersloh mit 20.000 Tieren als auch in der Hobbyzucht mit 50 Tiere im Kreis Paderborn um das hoch ansteckende Geflügelpest-Virus handelte. Die Ergebnisse für einen Putenbetrieb im Kreis Minden-Lübbecke (7.000 Tiere) stehen noch aus. Die Enten, Puten und Hühner aus allen drei Haltungen mussten getötet werden.

Sperrbezirk eingerichtet

Im Kreis Paderborn wurde ein Sperrbezirk mit einem Umkreis von rund drei Kilometern um die Ausbruchsstelle gezogen. Im Kreis Gütersloh wurde zudem eine Zone mit besonderen Schutzmaßnahmen eingerichtet. Produkte aus Geflügelhaltung dürfen dort nicht mehr transportiert werden.

Ein Schild weist auf die Geflügelpest hin. Foto: Archiv des Kreises Soest/Thomas Weinstock

Ein Schild weist auf die Geflügelpest hin. Foto: Archiv des Kreises Soest/Thomas Weinstock

Umliegende Kreise fürchten nun das Auftreten weiterer Fälle. „Durch den Jahreszeit bedingten Vogelzug ist die Gefahr, dass das Virus auch in Lippe eingeschleppt wird, groß“, erklärt etwa die Veterinärin des Kreises Lippe,Ricarda Rottmann. „Daher müssen sich Geflügelhalter dringend an die Vorgaben halten.“

Keine erhöhte Gefahr für den Menschen

Bei der Geflügelpest, auch Vogelgrippe genannt, handelt es sich um eine hochansteckende, anzeigepflichtige Viruserkrankung des Geflügels. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen meist nur wenige Stunden. Alle Nutzgeflügelarten, aber auch viele Zier- und Wildvogelarten sind hochempfänglich für die Infektion. Die Erkrankung ist für die meisten Tiere, vor allem für Puten und Hühner sehr schnell tödlich.

Für den Menschen besteht nur bei intensivem Kontakt mit infiziertem Geflügel die Gefahr einer Ansteckung. „Eine Übertragung des Erregers über Lebensmittel auf den Menschen ist nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand unwahrscheinlich“, erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Ein erhöhtes Risiko für die Allgemeinbevölkerung bestehe daher nicht.

wsp

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