Ein Funkloch weniger
Dank der Förderung der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) des Bundes kann im Arnsberger Wald ein Funkloch geschlossen werden.
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur hat in der Gemeinde Möhnesee im Kreis Soest den bundesweit ersten staatlich geförderten Mobilfunkmast eingeweiht. Dort waren bisher 60 Haushalte und ein Ferienpark ohne schnelles Mobilfunknetz. Ab Anfang 2024 funkt dort ein mit Hilfe der MIG finanzierter Mast. Rund 370.000 Euro schießt der Staat an Mitteln zu. Normalerweise sind Netzbetreiber dafür zuständig, für den Funkmast zu zahlen. In manchen Gebieten ist das aber nicht wirtschaftlich, dann springt der Bund mit einer Förderung ein. Auch in Kierspe (Märkischer Kreis) soll demnächst ein geförderter Mast gebaut werden. Dort werden rund 760.000 Euro investiert.
„Der Mobilfunkausbau in Nordrhein-Westfalen schreitet weiter voran. Mit der Errichtung des bundesweit ersten geförderten Mobilfunkmastes der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft am Möhnesee schließen wir eines der größten Funklöcher in unserem Land und können so den Mobilfunkempfang in der Region spürbar verbessern. Das ist eine gute Nachricht für die Menschen und Unternehmen in Südwestfalen. Schritt für Schritt kommen wir so unserem Ziel einer flächendeckenden Mobilfunkversorgung ein großes Stück näher“, sagte Ministerin Neubaur.
Ländliche Region mit großen Lücken
Nach aktuellen Angaben der Bundesnetzagentur betrage die 4G-Flächenversorgung durch mindestens einen Mobilfunknetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen rund 98,1 Prozent, teilt das NRW-Wirtschaftsministerium mit. Auch die 5G-Flächenversorgung verbesserte sich in den vergangenen zwei Jahren um rund 23,6 Prozentpunkte, aktuell seien etwa 92,1 Prozent der Fläche durch mindestens einen Netzbetreiber versorgt, heißt es.
Allerdings gibt es große regionale Unterschiede. Landesweites Schlusslicht bei der Versorgung mit einem schnellen und zuverlässigen Mobilfunknetz ist der Kreis Siegen-Wittgenstein. Dort sind etwa 35,3 Prozent der Gesamtfläche so genannte graue Flecken, also Regionen, in denen nicht alle Netzbetreiber vertreten sind. Der Anteil „weißer Flecken“ – ohne Mobilfunkversorgung – liegt bei 7,8 Prozent. Auch im Kreis Höxter, im Hochsauerlandkreis, im Märkischen Kreis und im Kreis Olpe ist der Anteil der lückenhaften Funknetzversorgung relativ groß. Die Stadt Herne verzeichnet dagegen weder graue noch weiße Flecken.
Bis Ende 2024 will die Landesregierung sämtliche Lücken in der 4G-Versorgung in Nordrhein-Westfalen schließen. Eine möglichst flächendeckende 5G-Versorgung will sie bis Ende 2030 erreichen.
jüb, wsp