Gegen das Vergessen
Der Verein „Zweitzeugen“ stellt in Ausstellungen, Schulen und online die Geschichten von Holocaust-Überlebenden vor. Dieser Einsatz gegen das Vergessen wurde nun mit dem Engagementpreis NRW ausgezeichnet.
Die Idee für den Zweitzeugen-Verein ist vor zehn Jahren als studentisches Projekt an der Münster School of Design der FH Münster entstanden. Die erste Vorsitzende, Sarah Hüttenberend, reiste mit einer Kommilitonin nach Israel, um Holocaust-Überlebende zu interviewen. Mit der Veröffentlichung der Gespräche sorgten sie dafür, dass ihre Erfahrungen nicht in Vergessenheit geraten.
„Uns ist wichtig, ein möglichst authentisches Porträt zu schreiben. Wir wollen die Menschen kennenlernen, von ihrer Familie und ihrem Leben erfahren – auch nach 1945“, sagt Ruth-Anne Damm, die dritte Vereinsvorsitzende. Fast 40 Berichte seien so entstanden, sie werden nicht nur auf der Zweitzeugen-Website, sondern auch in unterschiedlichen Workshops und Ausstellungen weitergetragen, so dass die Teilnehmer selbst zu „Zweitzeugen“ werden. Fast 12.000 Kinder und Jugendliche sowie 31.000 Ausstellungsbesucher hat der Verein, heute mit Sitz in Bünde im Kreis Herford, bereits erreicht.
Zweitzeugen e.V. wurde nun mit dem Sonderpreis des Engagementpreises NRW ausgezeichnet, der Jurypreis geht an die Webserie „Kuntergrau“ des Kölner Vereins anyway, der Publikumspreis zeichnet das Mentoring-Projekt „Balu und Du“ aus. Der Preis wird von der Landesregierung und der NRW-Stiftung ausgelobt. Insgesamt gab es 132 Bewerbungen und zwölf Nominierungen.
wsp