„Geier im Trainingslager Ost“: Dortmunder Alternativkarneval läuft sich warm

Oelde (wh). Der "Geierabend" ist der Klassiker im Ruhrpottkarneval: Schräge Charaktere wie der "AWO-Oppa", "Der Steiger" und die "Zwei Vonne Südtribüne" machen sich bei den Vorstellungen auf der Dortmunder Zeche Zollern mit anarchischem Witz über die Themen des Jahres her. Zurzeit ist das "Geierabend"-Ensemble im "Trainingslager Ost": Im Kulturgut Haus Nottbeck bei Oelde erfinden die Schauspieler und Musiker neue Figuren und proben die ersten Szenen. Am Donnerstag, 23. August 2012, um 19.30 Uhr, darf das Publikum bei einer Werkschau mitlachen.
Eine Mischung aus unperfekter Improvisation und perfekter Best-Of-Show kündigt "Geierabend"-Dramatiker und Schauspieler Hans-Peter Krüger für den Abend an. Schließlich entstehen im Trainingslager gerade erst die Ideen für den erfolgreichen Dortmunder Alternativkarneval. "Der Organspende-Skandal und die Eurokrise könnten Themen sein oder auch die "ratlose` Stadt Dortmund vor der Wiederholung der Wahl. Wenn sich Politiker selbst die Fallen stellen, dann ist das gut für unser Programm", verrät Krüger.
Im abgeschieden gelegenen Kulturgut gedeihen Kabarett und Comedy besonders gut, haben die "Geier" bereits bei Probenworkshops in den vergangenen zwei Jahren erfahren. "Weit weg von zu Hause kann man in anderen Dimensionen denken und hat Zeit rumzuspinnen", erklärt der Dortmunder Dramatiker.
Gerade die ruhige Atmosphäre der Provinz sei für den Humor sehr förderlich, sagt Krüger, der im Alternativkarneval als "eng bekleideter Ringertrainer" und "Mann am Fenster" berühmt geworden ist: "Die Figuren im Geierabend haben alle eine westfälische Seite. Anders als im rheinischen Karneval sind sie knorriger und sie brauchen mehr Zeit. Bei uns kommt aus der Ruhe die Kraft und auch der Humor."

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