Vernachlässigt und zerstört: Briefkästen an einer Schrott-Immobilie. Foto: Kruse
17.11.2022

Gelsenkirchen reißt Problemimmobilien ab

Die Stadt Gelsenkirchen will 3000 leerstehende Wohnungen aufkaufen und abreißen oder sanieren. Das „Gelsenkirchen-Projekt“ wird bis 2032 von der  Landesregierung unterstützt.

Während in Städten wie Münster oder Bielefeld Wohnungsnot herrscht, gibt es in Gelsenkirchen zu viel Wohnraum. Die Stadt hat in den vergangenen 30 Jahren rund zwölf Prozent ihrer Einwohner verloren und verfügt über besonders viele „Schlichtwohnungen“ aus der Gründer- und Nachkriegszeit von minderer Qualität, von denen viele leerstehen. Bereits seit einigen Jahren kauft Gelsenkirchen – auch mit Landesmitteln – sogenannte Schrottimmobilien auf, um Problemviertel aufzuwerten.

15 „Energiequartiere“ geplant

Mit dem „Gelsenkirchen-Projekt“ soll der Stadtumbau nun noch einmal verstärkt werden. Durch Abriss, Neubau und Modernisierung tausender Immobilien sollen Straßenzüge aufgewertet werden, darüber hinaus wird Gelsenkirchen „Lead-Kommune“ im Projekt „Prima. Klima. Ruhrmetropole“. Hier sollen in insgesamt 15 Energiequartieren CO2 eingespart und Städte zukunftsfit gemacht werden. „Was wir heute vorstellen, ist stadtentwicklungspolitisch einmalig. Aber einmalig sind eben auch einige der Herausforderungen, die aus früheren Strukturbrüchen resultieren und denen wir uns noch stärker widmen müssen“, sagte Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge bei der Vorstellung des „Gelsenkirchen-Projektes“.

Das NRW-Bauministerin stellt anfänglich insgesamt rund 20 Millionen Euro zur Verfügung, davon fließen zehn Millionen Euro in die ersten Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Stadtumbau und 10 Millionen Euro in das Projekt „Prima. Klima. Ruhrmetropole.“

wsp

Lesen Sie mehr zum Stadtumbau in Gelsenkirchen in Heft 1/2021 des WESTFALENSPIEGEL und hier.

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