Ein besserer Schutz vor den Folgen von Starkregen ist das Ziel der Kreise und Städte in OWL. Foto: Symbolbild, Pixabay
24.09.2021

Gemeinsamer Schutz vor Klimafolgen

Die Städte und Kreise Ostwestfalen-Lippes wollen beim Schutz der Bevölkerung vor Starkregen- und Hochwasserfolgen stärker zusammenarbeiten. 

Bei einem Treffen der Landräte der Region und des Oberbürgermeisters der Stadt Bielefeld mit der Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher stand der Austausch über Strategien und Konzepte auf dem Programm, mit denen die Verwaltungsspitzen ihre Bürgerinnen und Bürger künftig besser vor den Klimafolgen schützen wollen, teilt die Bezirksregierung Detmold mit. Zwar sei jede einzelne Kommune für Maßnahmen zuständig, die das Risiko minimieren, bei Starkregen überflutet zu werden. „Zum anderen ist es auch lohnenswert, über kommunale Grenzen hinweg zu denken – also kreisbezogen oder bezogen auf den Verlauf eines Flusses“, sagt Pirscher.

Die Stadt Bielefeld stellte ihre Starkregengefahrenkarte vor. „Damit stehen wichtige Informationen für Bürgerinnen und Bürger und die Stadt zur Verfügung um den Schutz vor Überflutungen zu verbessern bzw. Schäden möglichst abzuwenden“, erläutert Oberbürgermeister Pit Clausen. Als eine Maßnahme aus einem 2020 verabschiedeten Klimaanpassungskonzept soll bald mit einem Programm zur Dachbegrünung begonnen werden, um den Niederschlagsabfluss zu reduzieren.

„Klimarobust“ in die Zukunft

Im Kreis Herford können sich Bürger über eine kreisweite öffentliche Starkregenkarte über ihr persönliches Risiko informieren, heißt es. Alleine in der Stadt Herford befänden sich etwa 30.000 Gebäude, gut 20 Prozent davon wären bei einem Starkregenereignis betroffen, so die Bezirksregierung Detmold. Auch andere Kreise sind aktiv in Sachen Klimaschutzkonzepte. So haben die Städte Höxter und Nieheim in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe in den besonders betroffenen Ortschaften Albaxen, Ottbergen und Holzhausen Untersuchungen zum Starkregenabfluss durchgeführt. Beim Bevölkerungsschutz setzt der Kreis Höxter auf eine frühzeitige Alarmierung. „Deshalb haben wir den großen Vorteil, dass wir flächendeckend über 163 Sirenen im gesamten Kreisgebiet verfügen, die durch Digitaltechnik von unserer Leitstelle ausgelöst werden können“, so Landrat Michael Stickeln.

Die Klimakrise

Die Klimakrise trifft auch Westfalen. Was unternehmen Kommunen, welche Impulse kommen aus der Forschung, um gegenzusteuern?

Die Kreise Lippe und Minden-Lübbecke beteiligen sich an dem internationalen Projekt „Evolving Regions“. Darin arbeiten acht Partnerregionen in Deutschland und den Niederlanden gemeinsam mit der TU Dortmund daran, für verschiedene Bereiche wie Land- und Forstwirtschaft die Folgen des Klimawandels auszuloten und geeignete Maßnahmen zu entwickeln, so die Bezirksregierung Detmold. Der Sprecher der ostwestfälisch-lippischen Landräte, Sven-Georg Adenauer, fasste zusammen: „Das Ziel aller Verantwortlichen bei Kommunen und auch bei den Kreisen ist, die Bevölkerung bestmöglich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten, so dass sie ‚klimarobust‘ in die Zukunft gehen kann.“

wsp

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