
Genie und Mensch
Schon zu seinen Lebzeiten wurde Pablo Picasso zur Ikone künstlerischer Genialität und Schöpferkraft. Anlässlich des 50. Todestages präsentiert das Kunstmuseum Pablo Picasso in Münster die vielen Gesichter und Facetten des spanischen Künstlers.
„Celebrating Picasso. Künstler – Mensch – Genie (?)“ lautet der Titel der Jubiläumsausstellung, die am 27. Mai eröffnet. Die Schau will sich dem Phänomen Picasso (1881-1973) in all seiner Widersprüchlichkeit nähern. Zwölf Räume präsentieren Leihgaben aus Privatsammlungen Deutschlands und der Schweiz sowie Objekte aus der museumseigenen Sammlung. „Unsere Jubiläumsschau ist keine Kunstausstellung im herkömmlichen Sinn“, sagt Museumsleiter Prof. Dr. Markus Müller. „Sie ist vielmehr eine Art Steckbrief des Menschen hinter seiner Kunst.“

Pablo Picassos Linolschnitt „Picador und Torero, bereit zum feierlichen Einzug der Stierkämpfer“ 1959. Copyright: Succession Picasso, VG Bild-Kunst, Bonn 2023
Ess- und Arbeitsgewohnheiten des Spaniers werden beleuchtet. Es geht um die Frage, wie dessen Tierliebe mit der Begeisterung für den Stierkampf vereinbar war. Picasso in Zeiten der „Me too“-Bewegung? Der Umgang des Kunstgenies mit Musen und Geliebten wird heute längst nicht mehr so unkritisch gesehen, wie es vor 50 Jahren der Fall war. Die Münsteraner Ausstellung will daher keine bloße Hommage sein. Statt dessen geht es den Kuratoren darum, Impulse für einen zeitgemäßen Umgang mit der Ikone zu ermöglichen. Partizipative Elemente sollen die Reaktionen von Besucherinnen und Besuchern herausfordern, kündigt das Picasso-Museum an.
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wsp