Georg Lunemann wird neuer LWL-Direktor
Dr. Georg Lunemann ist in Münster zum neuen Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe gewählt worden. Die LWL-Landschaftsversammlung votierte mit großer Mehrheit für den 54-Jährigen. Rekordhaushalt verabschiedet.
Lunemann verantwortet derzeit als Kämmerer die Finanzen des LWL. Er kündigte an, dass er sich mit aller Kraft für den LWL und die Menschen in Westfalen-Lippe einsetzen wolle. Der Verband mit seinen 18.000 Mitarbeitern müsse „verlässlich, fortschrittlich und vorbildlich“ sein. Dabei gehe es darum, die Folgen der Corona-Pandemie zu meistern, die Digitalisierung voranzutreiben und zum Vorreiter in Sachen Klimaschutz zu werden. Die Klimaneutralität bis 2030 ist dabei ein wichtiges Vorhaben.
Das CDU-Mitglied Lunemann war als einziger Kandidat in die Wahl für den Spitzenposten gegangen und erhielt mit 83 von 116 möglichen Stimmen eine breite Unterstützung. Seine Kandidatur wurde von den Fraktionen der CDU, von Bündnis 90 / Die Grünen und FDP / Freie Wähler unterstützt. Lunemann übernimmt das Spitzenamt im LWL am 1. Juli 2022 von dem derzeitigen Direktor Matthias Löb.
Kommunen müssen mehr beitragen
Die LWL-Landschaftsversammlung verabschiedete nach der Wahl Lunemanns den größten Haushalt seit Bestehen des Verbandes. 3,7 Milliarden Euro umfasst der Etat für das Jahr 2022. Der Hebesatz zur Landschaftsumlage steigt von 15,4 Prozent (2021) auf 15,55 Prozent. Die 27 Städte und Kreis in Westfalen müssen somit für das Jahr 2022 über 2,5 Milliarden Euro überweisen. Dies sind rund 155 Mio. Euro mehr als 2021. Würde der Hebesatz zur Landschaftsumlage unverändert beibehalten, hätte sich eine Deckungslücke von rund 69 Millionen Euro ergeben. LWL-Direktor Matthias Löb und Kämmerer Lunemann schlugen den Abgeordneten neben der Hebesatzerhöhung den Griff in die Rücklagen des LWL mit 44,3 Millionen Euro vor.
Die CDU-Fraktionsvorsitzende Eva Irrgang sagte, dass trotz einer schwierigen Ausgangslage wegen der Corona-Pandemie „den wichtigen Zukunftsthemen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung“ im Haushalt 2022 Raum gegeben werden konnte. Problematischer sei allerdings die mittelfristige Planung. „Einbrechende Steuereinnahmen in Folge der Corona-Pandemie, immer neue Sozialstandards und eine dynamische Kostenentwicklung werden uns an die Grenzen unserer finanziellen Leistungsfähigkeit führen.“ Irrgang forderte Bund und Land auf, „die notwendige finanzielle Unterstützung frühzeitig bereitzustellen, aber auch kostentreibende Sozialstandards mit Geld zu hinterlegen.“
wsp