02.08.2017

Geringfügige Beschäftigung: Münster- und Sauerland sind die Minijob-Hochburgen in Westfalen

Westfalen (wh). Minijobs sind in den ländlichen Regionen Westfalens deutlich weiter verbreitet als in den großen Städten. Das geht aus Arbeitsmarktdaten hervor, die das Recherchebüro Correctiv.Ruhr ausgewertet hat.

In vielen Städten und Gemeinden im Sauerland sowie im Münsterland ist mehr als jeder zehnte Einwohner ausschließlich als Minijobber mit einem Verdienst von bis zu 450 Euro pro Monat beschäftigt. Die landesweite Spitzenquote verzeichnet Reken im äußersten Norden Westfalens, wo der Anteil der ausschließlich geringfügig Beschäftigten an der Gesamtbevölkerung bei 10,7 Prozent liegt. Ganz anders verhält es sich beispielsweise in Herne, Bochum und Dortmund, wo die Quoten zwischen 6,2 und 6,6 Prozent liegen. Frauen arbeiten dabei generell häufiger in Minijobs als Männer.

Einen Grund für diese Situation sehen Experten darin, dass das traditionelle Familienbild auf dem Land nach wie vor stärker ausgeprägt ist als in der Stadt. "Der Mann ernährt, die Frau verdient hinzu", heißt es in der Analyse von Correctiv.Ruhr. Problematisch ist dabei, dass Minijobber kaum Ansprüche auf soziale Absicherungen erwerben und in aller Regel mit einem geringen Stundenlohn vorlieb nehmen müssen.

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