Gerry Weber schließt zahlreiche Filialen

Der Modekonzern Gerry Weber mit Sitz in Halle/Westfalen hat weitere Sparmaßnahmen angekündigt. Entlassungen und Filialschließungen sind geplant.

122 der rund 170 Gerry-Weber-Geschäfte und Outlets in Deutschland werden geschlossen. Auch die „Shop-in-Shop“-Filialen, die der Konzern zum Beispiel in Galeria-Warenhäusern betreibt, stehen vor dem Aus. In Zukunft solle das Filialnetz nur noch moderne Standorte in guten Lagen umfassen, die bereits profitabel sind, kündigte die Gerry-Weber-Vorstandsvorsitzende Angelika Schindler-Obenhaus an. Rund 425 Vollzeitstellen in Filialen und in der Zentrale würden damit entfallen. „Das ist hart. Um unser Unternehmen zu erneuern und um den gesunden Kern herum neu aufzustellen, ist dieser Schritt leider nicht zu umgehen“, so Schindler-Obenhaus.

Das Unternehmen Gerry Weber steckt bereits seit einigen Jahren in der Krise, nachdem eine große Expansionswelle vor rund zehn Jahren scheiterte. Im Zuge des Insolvenzverfahrens wurden seit 2019 bereits viele Filialen geschlossen. Erst vor einigen Wochen kündigte der Konzern weitere Sanierungsmaßnahmen an. Im Jubiläumsjahr des 1973 in Versmold gegründeten Unternehmens werde jeder Quadratmeter Filialfläche auf den Prüfstand gestellt, hieß es im April 2023. Damals wurden die coronabedingten Einzelhandelsschließungen, die hohe Inflation und Veränderungen im Kundenverhalten als Gründe für die Krise genannt.

wsp