Roosje Glaser in einer Aufnahme von 1942. Foto: Archiv Paul Glaser
22.11.2024

„Geschichte einer unbeugsamen Frau“

Das Jüdische Museum Westfalen zeigt ab Sonntag eine Ausstellung zu Roosje Glaser, der „Tänzerin von Auschwitz“.

Die jüdische Niederländerin ist Tanzlehrerin und führt eine renommierte Tanzschule. Politik interessiert sie nicht. Nach der Besetzung der Niederlande durch Deutschland führt sie ihre Tanzschule zunächst heimlich auf dem Dachboden ihrer Eltern fort. Nachdem ihr Ex-Mann sie an die Besatzer verrät, beginnt für Roosje ein Leidensweg durch sieben Konzentrationslager. In Auschwitz schreibt sie abends in der Baracke Lieder und Gedichte. Sie erfährt von den Mannschaftsabenden der SS und bietet sich als Tänzerin an. Dadurch und durch ihren willensstarken Optimismus überlebt sie das Todeslager.

Die deutsch-niederländische Wanderausstellung „Die Tänzerin von Auschwitz. Geschichte einer unbeugsamen Frau“ dokumentiert anhand von Bildern, Dokumenten, Filmsequenzen und Objekten den Lebensweg von Roosje Glaser. 1914 in Nijmwegen geboren, verbrachte Glaser ihre Jugend in Kleve. Später lebte sie s’Hertogenbosch und tanzte in europäischen Städten. Von 1942 bis 1942 war sie in verschiedenen Konzentrationslagern interniert. Das Schwedische Rote Kreuz brachte Glaser nach Kriegsende nach Schweden, wo sie heiratete und fortan lebte. Im Jahr 2000 starb sie im Alter von 85 Jahren in Stockholm. Ihr Neffe Paul Glaser schrieb über seine Tante das Buch „Die Tänzerin von Auschwitz“, erschienen im Aufbau Verlag.

Die Wanderausstellung ist im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten ab dem 24. November bis zum 23. Februar 2025 zu sehen.

wsp

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