Gespenster, Erbe und Museen

2022 wird der 225. Geburtstag von Annette von Droste-Hülshoff gefeiert. Das Center for Literature auf Burg Hülshoff bei Havixbeck startet zum Jubiläum das Projekt „Mit den Gespenstern leben (haunting / Heritage)“. Es setzt sich zwei Jahre lang mit dem Leben und Werk der westfälischen Dichterin auseinandersetzt.

In Workshops und Gesprächen, Performances und neuen Texten fragt das CfL, wie ein nationales kulturelles Erbe in einer diversen Gesellschaft neu gelesen und verstanden werden kann. Den Auftakt machen die Workshop-Reihe „Droste Lab“ am 18. März und die Veranstaltungsreihe „wie wir Traumata erben“ von und mit Studio Marshmallow am 25. März, die bis zum Herbst 2023 weiterlaufen.

Im „Droste Lab“ erfindet das CfL gemeinsam mit dem Publikum die Museen neu. Bürger sind eingeladen, Ideen für die Dauerausstellung zu Leben und Werk der Droste neu zu denken. Im Mittelpunkt steht die Frage wie sich Burg Hülshoff und das Haus Rüschhaus in den kommenden Jahren verändern sollen. Das Hamburger Produktionsbüro Studio Marshmallow beschäftigt sich in der Veranstaltungsreihe „wie wir Traumata erben“ mit der Frage, wie sich soziale Erfahrungen in den Körper einschreiben? An wen werden Traumata vererbt, und wie kann man ihnen begegnen? Musik, Teezeremonien und Gespräche sind für diese Reihe angekündigt.

Im „Droste Lab“ wird das Museum neu erfunden. Archivbild: Lennart Lofink

Pläne gibt es außerdem für das Droste Festival. Nach zwei digitalen Festivalausgaben soll das Fest in diesem Jahr vom 16. bis 19. Juni mit Publikum am Haus Rüschhaus in Münster gefeiert werden. Zahlreiche Künstler widmen sich in Lesungen, Filmen, Workshops oder auch bei Spaziergängen dem Verhältnis von Stadt und Land – und dessen Wandel. Die westfälische Landschaft aus dem Werk der Droste, aber auch der kritische Blick der Dichterin auf die vermeintliche dörfliche Idylle dienen als Inspiration. 

Weitere Informationen zum Programm hier. 

wsp