Die Getreideernte fiel in Westfalen bisher durchschnittlich aus. Foto: Maik Schwerte/pixelio.de
21.08.2019

Getreideernte trotz Trockenheit besser als 2018

Die Landwirte in Westfalen haben eine deutlich bessere Getreideernte eingefahren als im vergangenen Jahr. Im Vergleich zum langjährigen Mittel gab es allerdings Einbußen. 

„Dieses Jahr war nicht ganz so trocken wie das vergangene. In den meisten Regionen war der Mai recht kühl und auch feucht genug“, sagt eine Sprecherin der Landwirtschaftskammer NRW auf Anfrage von westfalenspiegel.de. Das habe zu einer durchschnittlichen Ernte geführt.

Wie eine vorläufige Auswertung des statistischen Landesamtes zeigt, ernteten die Landwirte in Westfalen in diesem Jahr bisher 2.574.100 Tonnen Getreide. Das waren 5,7 Prozent mehr als in 2018. Der Ertrag pro Hektar für Weizen, Gerste, Hafer und Triticale (Getreidekreuzung) stieg in der Region trotz Hitze und Trockenheit sogar um 6,1 Prozent auf 74,3 Tonnen. Allerdings wurde der langjährige Durchschnitt (2013 bis 2018)  des Hektarertrages um fast vier Prozent unterschritten.

Westfalen ist mit 67 Prozent des Ernteanteils die Kornkammer NRWs. Foto: Uschi Dreiucker/pixelio.de

Westfalen ist mit 67 Prozent des Ernteanteils die Kornkammer NRWs. Foto: Uschi Dreiucker/pixelio.de

Westfalen ist die Kornkammer NRWs. Rund 67 Prozent der geernteten Getreidemenge des Landes stammen in diesem Jahr aus der Region. Landesweit ernteten die Bauern 3.840.600 Tonnen Getreide, was einem Zuwachs von 8,7 Prozent entspricht. Der Ertrag pro Hektar stieg landesweit um 5,5 Prozent auf 7,68 Tonnen. Im langjährigen Mittel nahm der Hektarertrag NRW-weit allerdings um 2,4 Prozent ab.

Grünlandflächen bereiten Sorgen

Für die noch ausstehende Ernte etwa von Mais, Kartoffeln und Rüben sehe es momentan ebenfalls nach einer durchschnittlichen Ernte aus. Für die Kartoffel gilt das allerdings nur auf Flächen, die künstlich beregnet wurden. Dem Mais habe der Regen des vergangenen Wochenendes gut getan, so die Sprecherin weiter.

Bei den Grünlandflächen sieht es dagegen schwierig aus. Zwar seien der erste und zweite Schnitt gut bis sehr gut gewesen. Doch in der Folge war es in den meisten Region Westfalens zu trocken, sodass es kaum noch Wiederaustrieb gegeben habe. „Einige Viehhalter müssen daher schon jetzt den ersten Schnitt verfüttern“, erklärt die Sprecherin. Eigentlich wird dieser frühestens im Winter verfüttert. Das NRW-Landwirtschaftsministerium befürchtet daher, dass es für viele Betriebe zu einer knappen Versorgung mit Winterfutter kommen könnte.

wsp

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