Coronakonforme Gewaltprävention im Netzwerk „Stark im MiteinanderN“. Foto: Stark im MiteinanderN
21.12.2021

Gewaltprävention auch digital

Die Pandemie hat für die Klassengemeinschaft in den Schulen neue Probleme mit sich gebracht. Das Gewaltpräventionsprogramm „Stark im MiteinanderN“ will coronakonform helfen.

Seit 20 Jahren besteht das Bündnis „Stark im MiteinanderN“, eine ähnlich große Herausforderung wie die Corona-Pandemie habe es bisher aber nicht gegeben, teilt die Westfälische Provinzial Versicherung AG als einer von vier Projektpartnern mit. Das liegt zum einen daran, dass die Corona-Schutzmaßnahmen die Arbeit des Bündnisses erschweren, zum anderen aber auch daran, dass die Schüler ganz unterschiedlich davon betroffen sind.

„Diese neuen Situationen wirken sich auf die Klassengemeinschaft aus – durch Distanz- und Wechselunterricht entsteht Verunsicherung, da weniger greifbare Begegnungen erlebt werden. Leider nimmt hierdurch auch Mobbing und Cybermobbing erheblich zu. Mit ‚Stark im MiteinanderN‘ setzen wir genau dort an und bieten Schulen Unterstützung“, sagt Annette Bockhorst, Programmleiterin von „Stark im MiteinanderN“ bei der Westfälischen Provinzial. Neben dem Versicherungskonzern sind auch das Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe (JRK), der arbeitskreis soziale bildung und beratung e.V. (asb) sowie die Schulpsychologische Beratungsstelle der Stadt Münster beteiligt.

Angebote auch digital

Ins Leben gerufen wurde „Stark im MiteinanderN“ mit dem Ziel, Gewalt, Mobbing und Vandalismus an westfälischen Schulen zu reduzieren. Dabei setzt das Programm auf verschiedene Bausteine, die aber bisher alle davon lebten, dass Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 16 Jahren in den direkten, persönlichen Austausch miteinander treten, heißt es weiter. „Uns war es eine Herzensangelegenheit, dass wir Schulen trotz Kontaktbeschränkungen und Homeschooling weiterhin im Bereich Gewaltprävention unterstützen können“, sagt Bockhorst. „Deshalb haben wir unsere Angebote an die aktuellen Bestimmungen angepasst – zum einen thematisch, zum anderen in der Art der Umsetzung.“

Einige Bereiche gibt es nun auch als komplett digitale Varianten, andere, wie etwa die Pädagogische Theaterarbeit des asb im Baustein „Spotlight“, werden coronakonform – mit Maskenpflicht – durchgeführt. „(Cyber-)Mobbing hat viele verschiedene Gesichter. Deshalb schauen wir immer individuell, welche Themen für die jeweilige Klasse relevant sind und wie wir der Klasse dabei helfen können, wieder zu einer Klassengemeinschaft zusammenzuwachsen“, sagt Andreas Raude vom asb.

wsp

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