Glücksspiel: Westfalenspiegel berichtet über den geplanten WestSpiel-Verkauf
Westfalen (wh). Die staatlichen WestSpiel-Casinos gelten als „chronisch defizitär“ und als Belastung für den Landeshaushalt. NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper will sie daher verkaufen. Politiker der Casino-Standorte Dortmund und Bad Oeynhausen, Experten und Wissenschaftler kritisieren diesen Plan, berichtet der aktuelle „Westfalenspiegel“.
Der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau mahnt, dass der Verkauf nicht zu Lasten der kommunalen Haushalte erfolgen darf. So profitieren die betroffenen Städte bisher von der Spielbank-Abgabe, die WestSpiel ihnen zahlt. Insgesamt 40 Millionen Euro flossen 2016 an diese Kommunen. Die Sicherung der Standorte und der Arbeitsplätze der WestSpiel-Mitarbeiter seien weitere kritische Punkte im Verkaufsprozess, mahnt auch Achim Wilmsmeier, Bürgermeister aus Bad Oeynhausen.
Suchtexperten befürchten, dass ein privates Unternehmen den Spielerschutz in den Casinos aufweichen könnte. Schließlich geht es dabei unter Umständen darum, mit suchtgefährdeten Spielern gerade besonders umsatzstarke Kunden auszuschließen.
Als potenzieller Käufer der WestSpiel-Casinos gilt die Gauselmann AG mit Sitz im ostwestfälischen Espelkamp. Das Unternehmen betreibt unter anderem zahlreiche Spielhallen und zwei ehemals staatliche Spielbanken in Sachsen-Anhalt und gilt daher als aussichtsreicher Kandidat für eine Übernahme. Der „Westfalenspiegel“ stellt den Glücksspiel-Konzern in seiner aktuellen Ausgabe vor.