Ist am Sonntag Geschichte: Das ehemalige Steak Kraftwerk in Lünen. Foto: Unternehmensgruppe Hagedorn
26.03.2021

„Größte Sprengung des Jahres“

Das Steag-Kraftwerk Lünen wird am Sonntag (28.03.) dem Erdboden gleichgemacht. Interessierte können die Sprengung online verfolgen.

Mit der Dreifach-Sprengung des Kühlturms, des Schornsteins sowie des Kesselhauses verschwindet eine Landmarke, die charakteristisch für das Kohlezeitalter war. Seit Dezember laufen beim Gütersloher Sprengspezialisten Hagedorn die Vorbereitungen „für die größte Sprengung des Jahres“, wie das Unternehmen mitteilt. Insgesamt müssen Sprengmeister André Schewcow und sein Team mehr als 2100 Bohrungen vornehmen. Am Sonntag sollen dann der 110 Meter hohe Kühlturm, der 250 Meter hohe Schornstein sowie das 70 Meter hohe Kesselhaus fallen. 420 Kilogramm Sprengstoff werden für das Vorhaben benötigt. „Besonders herausfordernd ist es, den bis zu 50 Millimeter dicken Stahl exakt zu durchtrennen“, sagt Schewcow von der Deutschen Sprengunion, ein Unternehmen der Hagedorn Gruppe. 

Während der Sprengung ist rund um das 37,2 Hektar große Areal des ehemaligen Kohlekraftwerks ein Sperrbereich von bis zu 800 Metern eingerichtet. Auch ein Durchkommen mit dem Fahrrad oder zu Fuß ist nicht möglich. Polizei und Ordnungsamt sind auch rund um den Sperrbezirk unterwegs, um die Einhaltung der Corona-Regeln zu überwachen. Schaulustige sollen so abgehalten werden, um einen größeren Menschenauflauf zu vermeiden. Man rate dringend davon ab, am Sonntag anzureisen, um die Sprengung vor Ort zu verfolgen, so Projektleiter Ingo Schäfer.

Sprengung digital verfolgen

Dennoch könne jeder, der möchte, das Spektakel miterleben, heißt es weiter. Möglich wird dies durch eine umfangreiche Präsentation und Liveübertragung der Sprengung im Internet. Bereits im Vorfeld wurden Interviews mit Verantwortlichen geführt. Es soll Einspieler zur Geschichte des Kraftwerks geben. Und die Sprengung selbst wird live aus mehreren Kameraperspektiven übertragen. „Wer die Sprengung verfolgen möchte, sollte das über das Internet oder das Fernsehen tun“, sagt Benedikt Spangardt, Sprecher der Stadt Lünen. Angesichts der Corona-Lage bitte die Stadt Lünen alle Bürgerinnen und Bürger, sich nicht zu treffen und sich nicht an Orten mit vermeintlich guter Sicht auf die Sprengung zu versammeln. „Auch wenn das im Freien ist: Angesichts der aktuellen Infektionsraten ist das Ansteckungsrisiko in einer Menschenansammlung einfach viel zu groß“, so Spangardt.

Die Hagedorn Unternehmensgruppe hat das Gelände des ehemaligen Steag-Kraftwerks Ende 2019 gekauft. Nach der Sprengung sollen auf dem Gelände Industrie- und Gewerbeflächen entstehen. 

Wenn Sie die Sprengung online verfolgen möchten, klicken Sie am Sonntag auf folgenden Link: Sprengung Kraftwerk Lünen 

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