Zahlreiche Baustellen werden die Autofahrer auf Autobahnen in Westfalen in den kommenden Jahren ausbremsen. Foto: Petra Bork/pixelio.de
18.02.2020

Westhofener Autobahnkreuz wird sechsspurig ausgebaut

Autofahrer in Westfalen müssen auch in den kommenden Jahren Geduld haben. Zahlreiche Großbaustellen auf Autobahnen werden den Verkehr ausbremsen.

Betroffen sind vor allem die Autobahn 1 im Raum Dortmund und Hagen, die Autobahn 45 zwischen Lüdenscheid und Dortmund sowie zwischen Drolshagen und Burbach, aber auch die Autobahnen im Ruhrgebiet, hier vor allem die A 43 zwischen Recklinghausen und Bochum.

Insgesamt stehen in den kommenden zwei Jahren rund 130 Großbaustellen auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen an, teilt Straßen.NRW mit. „Am Bau führt kein Weg vorbei“, sagt Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek. Nur so könne das Autobahnnetz fit für die Zukunft gemacht werden. Ob es der sechsspurige Ausbau der A43 ist oder die Brückenneubauten an der A45 – „wir müssen ein in die Jahre gekommenes Netz den aktuellen Belastungen anpassen und für die kommenden Jahrzehnte leistungsfähig aufstellen. Und das unter laufendem Verkehr“, so die Direktorin weiter.

Brückenneubauten auf A45

Auf der A1 wird zum Beispiel südlich des Kreuzes Dortmund/Unna die Liedbachtalbrücke erneuert. Start der rund 76 Millionen Euro teuren Maßnahem ist 2021. Die Bauzeit soll fünf Jahre betragen. Auf der A45 wird das Westhofener Kreuz vom kommenden Jahr an von fünf Fahrstreifen auf sechs erweitert. Bisher gibt es dort in Fahrtrichtung Dortmund nur zwei Fahrstreifen. Nach Fertigstellung der Maßnahme im Jahr 2025 sollen es drei Fahrstreifen sein. Im südlichen Verlauf der A45 startet noch im Sommer 2020 der Ersatzneubau der Talbrücke Eisern zwischen Siegen-Süd und Wilnsdorf. Und der sechsspurige Ausbau der A43 zwischen Marl und Witten wird frühestens 2030 fertiggestellt sein.

Um den Verkehrsfluss möglichst wenig zu behindern, sollen bei allen Baumaßnahmen alle Fahrspuren, wenn auch verengt, beibehalten werden, so Straßen.NRW. Da aber nicht nur das Autobahnnetz mit Baustellen belastet ist, sondern auch Bundes- und Landesstraßen saniert werden und zudem Bahn sowie Städte und Gemeinden bauen, ist eine Koordination der Maßnahmen besonders wichtig. Hierzu sammelt Straßen.NRW in der Datenbank „TIC Kommunal“ alle Baustellen verkehrsträgerübergreifend.

Innovative Technik für schnelleres Bauen

Zudem ermögliche innovative Technik ein schnelleres Bauen. Zum Beispiel beim Brückenbau: Die erste so genannte Bausteinbrücke hat Straßen.NRW an der A46 bei Hagen in nur 100 Tagen errichtet. Nun entsteht im Zuge der A1 bei Unna eine weitere Brücke nach diesem Prinzip: Die Fertigung großer Bauteile wird im Betonwerk mit Arbeiten vor Ort verzahnt, so dass die Kernbauzeit um 40 Prozent verkürzt und die hochbelastete Strecke früher wieder uneingeschränkt befahren werden kann, so Straßen.NRW.

NRW gilt als Deutschlands Stauland Nummer 1. 2019 steckten Autofahrer auf den Autobahnen an Rhein und Ruhr laut ADAC-Statistik rund 171.000 Stunden im „Stop-and-Go-Verkehr“ fest. Etwa 36 Prozent der bundesweiten Stauereignisse entfielen demnach auf NRW. Besonders belastet waren die A40 zwischen Essen und Dortmund sowie die A1 zwischen Köln und Dortmund.

Weitere Informationen zu den Bauvorhaben in der Region finden Sie hier.

wsp

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