Nobilia zählt zu den international erfolgreichen ostwestfälischen Küchenherstellern. Foto: Nobilia-Werke Stickling GmbH & Co. KG
22.09.2021

Große Nachfrage nach ostwestfälischen Küchen

Hochwertige Küchenmöbel sind gefragt. Die deutsche Küchenmöbelindustrie, verankert in Ostwestfalen, wächst kräftig, kämpft aber mit globalen Herausforderungen.

Nach dem Ende des Corona-Lockdowns im Frühjahr haben die Küchenmöbelhersteller ein deutliches Plus gemacht. So liegen die Umsätze des ersten Halbjahrs 2021 fast 15 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2020 und auch über den Umsätzen 2019. Der Trend halte an und die Auftragseingänge stehen „stabil auf grün“, heißt es vom Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie mit Sitz in Herford. Es gebe ein großes Interesse an der aktuellen Messe „Küchenherbst“,  bei der rund 150 Hersteller entlang der sogenannten Küchenmeile an der A30 ihre Neuheiten präsentieren. „Wir erwarten ein außerordentlich gutes Wirtschaftsjahr 2021“, fasst der Verband zusammen. Gefragt sind deutsche Küchen offenbar auch jenseits der Grenzen. So trug der Umsatz außerhalb Deutschlands im Juli 44 Prozent zum Gesamtumsatz der Branche bei.

Zuhause kochen ist „in“

Ostwestfälische Küchenmöbelhersteller wie Nobilia, Häcker oder Poggenpohl profitieren von Trends:  Zuhause kochen ist „in“, der Rückzug in die eigenen vier Wände hat nicht zuletzt durch die Pandemie an Bedeutung gewonnen. Dabei investieren Verbraucher hohe Sparguthaben offenbar gern in hochwertige Küchen aus deutscher Produktion. Eine „Verschmelzung von Wohnen und Kochen“ dominiere die Kundennachfrage, heißt es im Geschäftsbericht der Deutschen Küchenmöbelindustrie.

Doch die Unternehmen stehen auch vor Herausforderungen: Material wie Holz, Metallbeschläge oder auch Leime sind zunehmend knapp und teuer. „Neben absoluter Nichtverfügbarkeit wird die Branche durch Preissteigerungen extrem belastet“, so der Verband. Ein Ende der angespannten Situation sei dabei nicht absehbar.

Zahlreiche Küchenmöbelhersteller sind nach wie vor in Ostwestfalen verankert. Von bundesweit 70 Betrieben der Branche sitzen 27 in der Region. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in der deutschen Küchenmöbelindustrie arbeitet in Ostwestfalen. Von 5,3 Milliarden Euro Jahresumsatz 2020 wurden 3,6 Milliarden Euro in OWL gemacht.

Lesen Sie hier ein Firmenporträt aus dem Westfalenspiegel 5/2020 über den Küchenmöbelhersteller Nobilia aus Verl.

wsp

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