Auf der überwiegend eingleisigen Bahnstrecke Münster - Lünen begegnen sich zwei Züge am Bahnhof Ascheberg. Die Strecke gilt als Nadelöhr für den Zugverkehr. Foto: Erich Westendorf / pixelio.de
04.12.2024

„Gutes Signal“

Das zweite Gleis für die Bahnstrecke Münster-Lünen rückt näher. Das Land NRW und die Deutsche Bahn haben eine Vereinbarung über die Finanzierung und Planung des Ausbaus unterzeichnet.

Mit den Unterschriften können nun die Planungen zum Ausbau der 42 Kilometer Bahnstrecke zwischen Münster und Lünen im Kreis Unna  starten, heißt es vom Land NRW. Die stark befahrene Strecke gilt als Nadelöhr für den Regional- und den Fernverkehr. Auf dem eingleisigen Abschnitt müssen Züge häufig auf eine Überholung warten; das führt zu Verspätungen. Der zweigleisige Ausbau zwischen Werne und Münster-Amelsbüren gilt auch als Voraussetzung, um den schnellen Rhein-Ruhr-Express (RRX) zwischen Dortmund und Münster fahren zu lassen. „Deshalb ist es ein gutes Signal, dass die Planungen für den Ausbau dieser Strecke jetzt beginnen“, sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer. 

IHK fordert mehr Fortschritt

Positive Reaktionen gibt es aus der Region. „Der Ausbau der Strecke ist eine Investition in die Zukunft unserer Mobilität und unserer Region“, sagte der Landrat des Kreises Coesfeld, Dr. Christian Schulze Pellengahr. Auch die IHK Nord Westfalen begrüßt den Planungsstart für den Streckenausbau. Man habe sich jedoch mehr Fortschritt und eine schnellere Umsetzung gewünscht, sagte Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel. Jaeckel verweist auf die Rahmenvereinbarung zwischen Bund, Land und Deutscher Bahn für den zweigleisigen Ausbau, die bereits vor mehr als einem Jahr geschlossen wurde und eine „schnellstmögliche Realisierung“ vorsah. Die IHK Dortmund reagiert positiv auf die neue Vereinbarung. „Trotzdem haben wir uns gewünscht, dass mehr Sicherheit für Wirtschaft und Pendler geschaffen wird, indem sofort auch die weiteren Planungsphasen verbindlich vereinbart worden waren. Das würde nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Planungsgeschwindigkeit erhöhen“, sagt Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber.

Die Bahnstrecke zwischen Münster und Lünen wurde 1928 in Betrieb genommen. Ein zweigleisiger Ausbau wird bereits seit mehr als 20 Jahren gefordert, zumal dieser eine Voraussetzung für den Deutschlandtakt der Deutschen Bahn bildet. Bund und Land konnten sich jedoch nicht einigen, wer die Kosten für die Streckenmodernisierung übernimmt. Bereits im August 2023 nannte Verkehrsminister Krischer Münster-Lünen das „Nr.1-Schienenprojekt in NRW“ und bekräftigte, dass das Land Geld reserviert habe.

Die IHK Nord Westfalen kündigte an, sich weiterhin gemeinsam mit der IHK Dortmund, den Kommunen und Kreisen sowie Abgeordneten aus der Region für den Ausbau zu engagieren. Ziel sei, den „größten Infrastrukturengpass im Schienennetz der Region“ zu beseitigen.

wsp

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