Ein Röhrchen mit einem Corona-Test. Foto: pixabay
25.09.2020

Corona: Hamm verbietet erste Familienfeiern

Wegen stark steigender Corona-Infektionen hat die Stadt Hamm erste private Feiern untersagt. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg im Laufe der Woche auf 96 Fälle, den bundesweit höchsten Wert.

Nach Medienberichten erteilte die Stadt zwei Junggesellinnenabschieden und einer Verlobungsfeier eine Absage. In Hamm müssen seit Anfang der Woche private Feiern mit geselligem Charakter ab einer Teilnehmerzahl von 25 Personen bei der Stadt angemeldet werden. Ab 50 bis 150 Teilnehmern müssen Feiern von der Stadt genehmigt werden. Ausrichter benötigen zudem ein Hygienekonzept sowie eine Liste mit den voraussichtlichen Besuchern der Feier.

Die verschärften Maßnahmen waren nötig geworden, weil sich fast 200 Menschen in der Ruhrgebietsstadt mit dem Coronavirus infiziert haben, mehr als 2500 Einwohner Hamms befinden sich in Quarantäne. Auslöser der Corona-Welle war eine Großhochzeit, die Anfang September in Hamm und Dortmund und eine Woche später in Werl gefeiert wurde. Weil dort gegen die geltende Corona-Schutzverordnung verstoßen wurde, plane die Landesregierung die Maßnahmen für Privatfeiern nun landesweit zu verschärfen, heißt es weiter.

Wieder Maskenpflicht in Schulen

In Hamm haben die steigenden Corona-Zahlen noch weitere Konsequenzen: So gilt für Lehrer und Schüler an weiterführenden Schulen im Schulunterricht wieder eine Maskenpflicht, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, teilte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann in einer Videopressekonferenz mit. Außerdem dürfen nur noch fünf Personen oder Mitglieder aus zwei Haushalten in der Öffentlichkeit zusammenkommen. Die Maßnahmen gelten zunächst für 14 Tage.

In Hamm sind derzeit viele Corona-Tests positiv. Foto: pixabay

In Hamm sind derzeit viele Corona-Tests positiv. Foto: pixabay

Um die weitere Ausbreitung einzuschränken, hatte die Verwaltung zuvor schon ein Stadtfest ebenso abgesagt wie den für diesen Sonntag (27.9.) geplanten verkaufsoffenen Sonntag. Auch ein erst vor wenigen Tagen eröffneter Kirmes-Park musste wieder schließen. Wahlkampfveranstaltungen für die Oberbürgermeister-Stichwahl am Sonntag wurden ebenfalls abgesagt. Weiterhin reduzierte die Stadt die Zahl der Besucher bei Sportveranstaltungen auf 150 und ordnete eine erweiterte Maskenpflicht an.

Geflügelverarbeiter in Emsdetten muss Produktion stoppen

Der Kreis Steinfurt hat 300 Mitarbeiter des Geflügelverarbeiters „Allfrisch“ in Emsdetten in Quarantäne geschickt, nachdem bei 26 Mitarbeitern eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt worden war. Die Produktion in dem Betrieb steht still. Am Freitag (25.9.) sollten 500 Personen, darunter alle Mitarbeiter  der Firma erneut getestet werden.

Die infizierten Mitarbeiter leben in 13 Kommunen des Kreises Steinfurt sowie in sechs Städten und Gemeinden außerhalb des Kreises. Wie das Virus in den Betrieb gelangt ist, ist noch unklar.

wsp

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