Hamm wird Standort für erneuerbare Energien
Am ehemaligen Steinkohlekraftwerk Westfalen entsteht ein Konverter, um Windstrom für das Ruhrgebiet nutzbar zu machen.
Der Netzbetreiber Amprion plant auf einer zwölf Hektar großen Fläche am Kraftwerk einen Konverter als südlichen Abschluss des Erdkabelprojekts „Korridor B“. Die Gleichstromleitung transportiert Windstrom aus der Region um Wilhelmshaven nach Westfalen. Der Konverter wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um und macht ihn für das östliche Ruhrgebiet nutzbar. „Mit dem Bau des Konverters wird die große grüne Steckdose Realität am Ende der Grünstromleitung von der deutschen Nordseeküste“, sagt Hamms Oberbürgermeister Marc Herter. Die Investition von Amprion unterstreiche die Schlüsselrolle des Energiestandorts Hamm und seine Unverzichtbarkeit für das Gelingen der Energiewende. Ab 2030 soll der „Korridor B“ mit einer Erdkabelleitung Strom von der Nordseeküste nach Nordrhein-Westfalen transportieren. Der exakte Verlauf der rund 40 Meter breiten Trasse wird aktuell ermittelt und dann in einem Planfeststellungsverfahren geprüft. Geplant ist in Hamm außerdem der Bau eines Elektrolyseurs für die Produktion von Wasserstoff.
Mega-Batteriespeicher geplant
Bereits im März hatte RWE angekündigt, am ehemaligen Kraftwerk Westfalen eine dreistellige Millionensumme in drei neue Batteriespeicher zu investieren. Die Speicher sollen dafür sorgen, dass das Stromnetz stabil läuft und Schwankungen bei der Stromproduktion aus Wind und Sonne ausgeglichen werden. Zusammen mit einem dort bereits in Betrieb gegangenen Speicher soll der Standort über eine Kapazität von 1,35 Gigawattstunden verfügen. Damit könnten rechnerisch 23.000 E-Autos geladen werden.
wsp