Harenberg ist zahlungsunfähig
Der Dortmunder Harenberg-Verlag ist insolvent. Das Traditionshaus veröffentlicht unter anderem die Spiegel-Bestsellerliste.
Der Verlag, 1973 von Bodo Harenberg gegründet, prägt mit seiner früheren Unternehmenszentrale, dem „Harenberg City-Center“ am Hauptbahnhof, das Dortmunder Stadtbild. Internationale Stars und Künstler traten dort bei Veranstaltungen auf. Populäre Buchreihen wie die „Chronik des 20. Jahrhunderts“ oder der „Schlemmer Atlas“ wurden dort verlegt. Überregional bekannt ist Harenberg bis heute durch das Fachmagazin buchreport, das seit Jahrzehnten unter anderem die wöchentliche Spiegel-Bestsellerliste erstellt.
Auf der Website buchreport.de hat der Verlag nun unter dem Stichwort „In eigener Sache“ bekannt gegeben, dass ein Käufer für den buchreport gesucht wird – und, dass Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt wurde. Harenberg sei „direkt und indirekt von der Schieflage der gesamten Busch Glatz Gruppe betroffen“, heißt es. Der Fachverlag hatte Harenberg vor zwei Jahren gekauft, zuvor war der Dortmunder Verlag Teil der Spiegel-Gruppe.
Der Geschäftsbetrieb des Harenberg-Verlages werde bis auf Weiteres fortgeführt, heißt es in der Mitteilung. Auch der Fortbestand der Spiegel-Bestsellerliste sei nicht in Gefahr, betonte der „Spiegel“ auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung und führte aus: Man sei in „guten Gesprächen“ über die zukünftige Erstellung und Verbreitung und zuversichtlich, eine Lösung zu finden.
aki, wsp