Hauswirtschaftler gesucht: Etwa zehn Prozent weniger Auszubildende
Westfalen (wh). Die Zahl der Auszubildenden im Bereich Hauswirtschaft sinkt seit einigen Jahren um vier bis fünf Prozent jährlich; für dieses Ausbildungsjahr erwartet die Landwirtschaftskammer einen Rückgang um etwa zehn Prozent.
Während es in vielen landwirtschaftlichen Berufen noch einzelne freie Ausbildungsplätze gibt, sind es in der Hauswirtschaftslehre und dabei gerade im ländlichen Raum, besonders viele, berichtet Dr. Barbara Laubrock, die das Referat Berufsbildung bei der Landwirtschaftskammer NRW leitet. "Der Beruf hat trotz sehr guter Aussichten auf Führungspositionen und vieler Einsatzmöglichkeiten ein Imageproblem", beobachtet sie.
Für viele Frauen sei die Hauswirtschaft deshalb oft die letzte Alternative bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. "Viele haben Probleme beim Schreiben und Rechnen und somit kaum Möglichkeiten, später auf die Meisterschule zu gehen." Zudem sei der Anteil der Auszubildenden, die zum Beispiel aufgrund von Behinderungen eine eingeschränkte Lehre zum Hauswirtschaftshelfer machen, mit 40 Prozent hoch. Eine Karriere als Führungskraft komme für sie meist nicht in Frage.
Hauswirtschaftsmeisterinnen leiten häufig in Krankenhäusern, Altenheimen oder Lebensmittelkonzernen die Abteilungen oder sind für die Führung großer Privathaushalte verantwortlich. "Ein Koch kann kochen, aber nicht die Wäsche waschen. Das merkt man aber oft erst, wenn es keine Hauswirtschaftlerin mehr gibt", sagt Dr. Laubrock.