Herausragende Funde aus Lippe
Archäologische Funde aus Schieder-Schwalenberg begeistern die Fachleute. Viele Fundstücke sind nächstes Jahr in der großen Westfalen-Ausstellung in Paderborn zu sehen. Der LWL feiert 2025 den 1250. Namenstag Westfalens.
Ein im Jahr 2022 entdecktes Gräberfeld in Schieder-Schwalenberg schließt nach Ansicht der Fachleute vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) eine Forschungslücke für das Frühmittelalter im Kreis Lippe. Einige der herausragenden archäologischen Funde werden ab dem 16. Mai 2025 in der großen Jubiläumsausstellung „775 – Westfalen“ im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn präsentiert. Im Jahr 775 wurden die Westfalen erstmals in einem Bericht der fränkischen Reichsannalen erwähnt.
Das frühmittelalterliche Reihengräberfeld wurde auf dem Gelände eines geplanten Neubaugebiets in Schieder-Schwalenberg entdeckt. Die Restaurierungswerkstatt der LWL-Archäologie für Westfalen in Münster stellt die Funde derzeit wieder her, darunter eine Kreuzfibel, Schmuck, Schildfragmente, Lang- und Kurzschwerter und ein Messer. Die Menschen, die dort begraben wurden, haben einer reichen Eliteschicht angehört, so die Einschätzung der Archäologinnen und Archäologen bei der Präsentation einiger Fundstücke am 5. November in Münster.
Kulturstiftung fördert 44 Projekte
Einige Funde werden ab dem Frühjahr in der Dauerausstellung des Lippischen Landesmuseums Detmold erstmals öffentlich zu sehen sein, andere wie die Kreuzfibel in der Westfalen-Ausstellung in Paderborn. Die Schau im LWL-Museum in der Kaiserpfalz ist der Höhepunkt des Jubiläums 2025. Der LWL feiert dies mit 44 Kulturprojekten in ganz Westfalen-Lippe, die die LWL-Kulturstiftung mit rund drei Millionen Euro fördert.
„Die bundesweite Bedeutung Westfalens wird auch dadurch unterstrichen, dass der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Schirmherrschaft über das gesamte Kulturprogramm zum Jubiläum übernommen hat“, sagt Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL. „Neben der Geschichte Westfalens und örtlich herausstechenden Ereignissen widmen sich weitere Projekte aktuellen Fragen nach Identität, Herkunft und Zugehörigkeit.“
In der Paderborner Ausstellung gehe es um wichtige Zeitabschnitte der westfälischen Geschichte, aber auch um einen Ausblick, wie es mit Westfalen weitergeht, betont die LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Die Funde aus Schieder-Schwalenberg werden in der Ausstellung eine besondere Rolle einnehmen und Einblicke in das frühmittelalterliche Westfalen ermöglichen.
Martin Zehren/wsp
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