Im Mai wurde die Städtepartnerschaft zwischen Luzhou und Herne in Berlin besiegelt. Foto: Frank Dieper
01.08.2019

Herne setzt auf China

Ein China-Kompetenz-Zentrum in Herne soll dazu beitragen, die Wirtschaftsregion Mittleres Ruhrgebiet für chinesische Unternehmer attraktiv zu machen. Umgekehrt werden Firmen aus der Region bei Handelsbeziehungen mit China unterstützt.

Aufgebaut wird das Zentrum durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Herne, die IHK Mittleres Ruhrgebiet und die Hochschule Bochum, die bereits über verschiedene Kooperationen mit der Volksrepublik verfügt. Ausgehend vom Standort des Zentrums in Herne sollen die wirtschaftlichen Verflechtungen mit China schrittweise aufgebaut und auf ein tragfähiges Fundament gestellt werden, kündigen die Träger an.
Ein Ausgangspunkt der Pläne ist die im Mai besiegelte Städtepartnerschaft zwischen Herne und der Millionenmetropole Luzhou in der chinesischen Provinz Sichuan. Hier sind die Bereiche Gesundheitswesen, Bildung, grüne Infrastruktur und die Zusammenarbeit mit dem Forschungsverbund ruhrvalley zentrale Themen. Auch ein Showroom für Luzhou in Herne ist angedacht.

Geplant ist außerdem ein Deutsch-Chinesisches Bildungswerk in Herne. Dem Verein gehören Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus Deutschland und Europa an. Deren Ziel sei es, die deutsch-chinesische Zusammenarbeit in den Bereichen Hochschulen, Sport, Kultur und Sprache zu fördern, kündigt die Stadt Herne an.

Güterverkehr zwischen Herne und China

Bereits vor drei Jahren gab es eine Initiative für die Zusammenarbeit zwischen Herne und China. Im Rahmen des chinesischen Infrastrukturprojektes „One Belt, one road“ sollte das Container Terminal Herne als europäische Drehscheibe für den Güterverkehr dienen. Zwischen der Hafenstadt Lianyungang im Nordosten der Volksrepublik und dem Container Terminal Herne wurde eine Zugverbindung eingerichtet und 2017 auch mehrmals von Logistikunternehmen genutzt. Aktuell gebe es hier jedoch keinen Güterverkehr mehr, berichtet der Herner Hafenbetreiber WHE. Das neue China-Kompetenz-Zentrum könnte auch diesem Bereich einen neuen Schub geben, hofft die Hafengesellschaft.

wsp

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