28.03.2011

Hexenprozesse: Rüthen will Opfer rehabilitieren

Rüthen (wh). Als erste Kommune in NRW will die Stadt Rüthen (Kreis Soest) die Opfer der Hexenverfolgung für unschuldig erklären. Über einen entsprechenden Antrag wird am Donnerstag im Stadtrat abgestimmt. Initiiert wurde die Rehabilitation der 169 Opfer von Schülern des örtlichen Gymnasiums sowie Rüthener Bürgern.
Westfalen gehört neben Bayern zu den Regionen Deutschlands, in denen sich im 16. und 17. Jahrhundert die meisten Hexenprozesse ereignet haben. Der Arbeitskreis Hexenprozesse aus Unna geht davon aus, dass im Gebiet der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Lippischen Landeskirche etwa 2000 Menschen der Hexerei bezichtigt und hingerichtet wurden.
Hartmut Hegeler, Pfarrer im Ruhestand und Gründer des Arbeitskreises, begrüßt die Initiative aus Rüthen, kritisiert aber auch den Umgang vieler anderer Kommunen mit der Thematik: "Manchmal ist es erschreckend, wie die Geschichte ausgeblendet wird. Gerade im Sauerland und anderen ländlichen Gebieten in Westfalen ist das Thema sehr verpönt."

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