01.09.2014

Hilfe zur Selbsthilfe: In Westfalen eröffnen immer mehr Repair Cafés

Westfalen (wh). Reparieren statt Wegschmeißen: In Repair Cafés treffen sich Laien und Fachleute, um kaputte Fernseher, Fahrräder oder Möbel wieder in Stand zu setzen. Auch in Westfalen verbreitet sich die Idee immer weiter.

Mehr als ein Dutzend Repair Cafés sind in der Region auf dem zentralen Online-Portal repaircafe.org gelistet. Das Phänomen findet sich sowohl in Großstädten wie Dortmund und Bielefeld als auch in kleineren Orten wie Bad Salzuflen oder Meinerzhagen.

Jüngstes Mitglied im Netzwerk ist das Nette Repair Café in Dortmund-Nette. Thomas Brandt vom Seniorenbüro Mengede, der das Projekt mit auf den Weg gebracht hat, ist von der Resonanz begeistert: "Wir haben bereits im Vorfeld Anfragen aus ganz Dortmund und auch darüber hinaus bekommen. Der Umweltgedanke steht dabei im Fokus: Es muss nicht alles weggeschmissen werden, oft reichen ein paar Handgriffe und ein defektes Gerät funktioniert wieder."

Die Idee zu den Repair Cafés ist vor einigen Jahren in den Niederlanden entstanden. Martine Postma eröffnete am 18. Oktober 2009 das erste Repair Café in Amsterdam. Mittlerweile hat Postma eine Stiftung gegründet, die lokale Gruppen bei der Gründung von Repair Cafés unterstützt.

Im Evangelischen Gemeindehaus Nette soll nach erfolgreichem Start das Nette Repair Café nun alle sechs Wochen seine Türen öffnen. Hobby-Bastler und Studenten, aber auch berufstätige Handwerker unterstützen dann ehrenamtlich die Besucher bei der Reparatur von Kleingeräten. Dabei gilt der Grundsatz, dass alles mitgebracht werden darf, was ohne die Hilfe Dritter und ohne Transportmittel getragen werden kann.

Neben dem Umweltaspekt spielt auch die Quartiersarbeit eine wichtige Rolle. "Durch das Repair Café kommen die Leute aus der Nachbarschaft wieder zusammen. Wie der Name schon sagt, geht es nicht ausschließlich um das Reparieren, sondern auch darum, zusammen einen Kaffee zu trinken und ins Gespräch zu kommen", so Thomas Brandt.

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