18.11.2016

Historische Kommission für Westfalen vollendet Handbuch zur jüdischen Geschichte

Westfalen (wh). Einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Juden in Westfalen gibt das "Historische Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe", dessen abschließender vierter Band jetzt im Ardey-Verlag erschienen ist. In dem 860-Seiten-Werk stellt die Historische Kommission für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) sämtliche heutigen und ehemaligen jüdischen Gemeinden im Regierungsbezirk Arnsberg vor.

LWL-Direktor Matthias Löb nannte das Buch bei seiner Vorstellung ein "Bekenntnis zu einer pluralistischen Gesellschaft". "Das Werk fragt uns: Wie gehen wir mit Minderheiten und mit Andersartigkeit um? In Zeiten, in denen viele Flüchtlinge zu uns kommen und in der wir über die Inklusion von Menschen mit Behinderung nachdenken, ist das ganz aktuell", so Löb.

Das Gesamtwerk besteht aus drei Regionalbänden, die sich mit den Orten jüdischen Lebens in den westfälischen Regierungsbezirken befassen. Ergänzt wird die Reihe durch einen Grundlagenband, der die jüdische Geschichte in Westfalen zusammenfasst. Alle Orte, in denen es entweder eine Synagoge oder einen jüdischen Friedhof gab, werden in einem eigenen Artikel behandelt.

Herausgeber Prof. Frank Göttmann von der Universität Paderborn betonte, dass das Handbuch kein Gedenkbuch mit vollständigen Namenslisten sein könne. Vielmehr wolle es einen "historischen Überblick über mehr als 500 Jahre jüdischer Geschichte in Westfalen geben".

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