24.04.2023

„Hitler-Tagebücher“ kommen ins Bundesarchiv

40 Jahre nach Veröffentlichung im Magazin „Stern“ übergibt der Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann die gefälschten „Hitler-Tagebücher“ dem Bundesarchiv. Damit werden die Dokumente öffentlich zugänglich.

Die angeblichen „Hitler-Tagebücher“ hatten 1983 einen der größten Medienskandale in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ausgelöst. Der Fälscher Konrad Kujau hatte die Kladden an einen „Stern“-Reporter für einen Millionenbetrag verkauft. Nachdem der Betrug aufgeflogen war, wurde Kujau zu einer Haftstrafe verurteilt.

Wissenschaftliche Aufarbeitung

Bertelsmann hatte das Münchner Institut für Zeitgeschichte im vergangenen Jahr mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Geschichte des Magazins „Stern“ beauftragt, das im Verlag Gruner + Jahr erscheint. Der Forschungsauftrag wurde um eine Untersuchung des Umgangs mit den gefälschten „Hitler-Tagebüchern“ erweitert.

Im Zuge des Forschungsprojektes überführte Bertelsmann die historisch relevanten Unterlagen von Gruner + Jahr ins Unternehmensarchiv nach Gütersloh. Eine Ausnahme bildeten die gefälschten „Hitler-Tagebücher“, die als besondere Dokumente zur Zeitgeschichte noch in diesem Jahr an das Bundesarchiv übergeben und dort nutzbar gemacht werden sollen.

„Die Übergabe der gefälschten ,Hitler-Tagebücher‘ an das Bundesarchiv garantiert eine fachgerechte Sicherung und Nutzbarkeit dieses Quellenbestands aus der bundesrepublikanischen Geschichte der 1980er-Jahre“, sagte der Bertelsmann-Vorstandsvorsitzende Thomas Rabe. Archivpräsident Michael Hollmann teilte mit: „Die gefälschten ‚Hitler-Tagebücher‘ sind als eigentümliche Zeugnisse der bundesrepublikanischen Zeitgeschichte im Bundesarchiv gut aufgehoben.“

wsp

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