20.08.2018

Ernteausfall: Landwirte in Westfalen fahren weniger Getreide ein

Westfalen (wh). Hitze und Trockenheit der vergangenen Monate haben in Westfalen zu Einbußen in der Getreideernte geführt. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, wurden in den Regierungsbezirken Münster, Detmold und Arnsberg 2018 mit 2,47 Millionen Tonnen 13,8 Prozent weniger Getreide eingefahren als im Durchschnitt der Jahre von 2012 bis 2017. Bezogen auf einen Hektar Anbaufläche sank der Ertrag um 10,1 Prozent auf 69,8 Dezitonnen.

Das sei sicherlich keine gute Ernte, allerdings sei die Region auch nicht so hart getroffen wie Teile Nord- und Ostdeutschlands, so ein Sprecher des Westfälisch-Lippischen Landwirstschaftsverbands. Anders sieht das aber in Teilen Westfalens bei der Ernte von Futterpflanzen wie Mais aus. Vor allem im Münsterland und in Ostwestfalen gebe es Flächen, auf denen die Landwirte mit Ertragsrückgängen von bis zu 75 Prozent zu kämpfen hätten. Viehzüchter befürchten daher eine Futterknappheit im Winter; zumal die anhaltende Trockenheit auch auf den Weiden zu einem Wachstumsstillstand geführt hat.

Landesweit ernteten die Landwirte insgesamt 3,57 Tonnen Getreide und damit 12,6 Prozent weniger im Vergleich zum Durchschnitt der vorangegangenen sechs Jahre. Im Vergleich zum ebenfalls durch Hitze und Trockenheit (im Mai und Juni) beeinträchtigten Erntejahr 2017 wurden NRW-weit 3,4 Prozent weniger Getreide eingefahren. In Westfalen sank die Ernte im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent.

Die Daten wurden auch nach Berlin übermittelt. Am Mittwoch (22. August) will Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner entscheiden, ob eine bundesweite Notsituation vorliegt. Wenn dies der Fall wäre, würden im weiteren Verlauf mögliche Finanzhilfen des Bundes und der Länder beraten. „Das Land ist bereit, sich an gemeinsamen Hilfsmaßnahmen zu beteiligen. Ziel muss es sein, den unmittelbar in ihrer Existenz bedrohten Betrieben zu helfen“, sagte NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser.

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin