Auf dem Florianturm kann man einen der schönsten Weitblicke über Dortmund genießen. Foto: Stadt Dortmund / Roland Gorecki
05.09.2024

Hoch hinaus!

Der Tag des offenen Denkmals am 8. September öffnet Türen und Tore zu besonderen Bauwerken. Wir stellen einige Denkmäler aus dem Programm vor.

In Hattingen gibt es Gelegenheit, einen Blick in das seit langem verschlossene Bügeleisenhaus zu werfen. Es ist klein und fein und das Wahrzeichen der Stadt Hattingen: Das 1611 durch den Kaufmann Wilhelm Elling erbaute Fachwerkhaus an der Pforte der Altstadt ist aufgrund seiner charakteristischen Form als Bügeleisenhaus bekannt ist. Geschnitzte Sonnenräder und Furcht einflößende Neidmasken zieren die Fassade des Gebäudes. Dort arbeiteten und wohnten zwischen 1771 und 1856 Tuchmacher, bis 1907 befand sich im Erdgeschoss eine Metzgerei.

Das Bügeleisenhaus in Hattingen. Foto: Stadt Hattingen

Das Bügeleisenhaus in Hattingen. Foto: Stadt Hattingen

Das Heimatverein Hattingen hatte viele Jahre das dort angesiedelte Museum bespielt. Seit 2021 ist das Bügeleisenhaus jedoch fast durchgängig für die Öffentlichkeit geschlossen. Nun gibt es eine neue Perspektive: Die Stiftung Kleines Bürgerhaus, die zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz gehört, hat das Haus übernommen. Nach einer Modernisierung soll es voraussichtlich im Frühjahr wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet werden. Neben Informationen zur Geschichte des Gebäudes soll es dann auch kleine Wechselausstellungen geben. Eine erste Gelegenheit, einen Blick in das Bügeleisenhaus zu werfen, gibt es am Tag des offenen Denkmals. Zwischen 11 und 17 Uhr bietet der Heimatverein Hattingen Führungen an. 

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe bietet an zahlreichen seiner Museen und Einrichtungen Aktionen zum Tag des offenen Denkmals an. In Münsters Speicherstadt öffnen Archäologen die Türen der Archäologischen Restaurierungswerkstatt. Besucherinnen und Besucher erhalten dort von 11 bis 16 Uhr Einblicke in das Fundarchiv sowie Vorführungen zu mittelalterlichem Leben und Handwerk erleben. Bei Führungen um 12.30, 13.30 und 14.30 Uhr erklären Fachleute, auf was es bei der archäologischen Restaurierung und Konservierung ankommt und welche Methoden und Geräte eingesetzt werden.

Eines der Wahrzeichen von Dortmund ist der Florianturm im Westfalenpark. 1958/59 für die Bundesgartenschau gebaut, wurde der „Florian“ – benannt nach dem Schutzpatron der Gärtner – nicht nur mit einem rotierenden Restaurant, sondern als Fernsehturm auch mit einer Antenne ausgestattet. In den folgenden Jahrzehnten gab es einige Sanierungen und technische Innovationen am Turm. Am Tag des offenen Denkmals nimmt die ehemalige Parkleiterin Annette Kulozik Teilnehmerinnen und Teilnehmer um 12 und um 14 Uhr mit auf eine Florian-Tour und berichtet Interessantes zur Entstehungsgeschichte, zur Architektur und Technik.

„Heike's Kiosk“ in Herne-Sodingen. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Hase

„Heike’s Kiosk“ in Herne-Sodingen. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Hase

In Herne ist „Heike’s Kiosk“ beim Denkmal-Programm mit dabei. Von 11 bis 18 Uhr dürfen Neugierige einen Blick in die denkmalgeschützte Trinkhalle im Stadtteil Sodingen werfen, außerdem finden um 13, 15 und 17 Uhr Führungen rund um die Geschichte der „Kioskperle“ statt. Diese wurde 1922 als öffentliche Bedürfnisanstalt, Warte- und Trinkhalle eröffnet. 2022 hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz das Bauwerk übernommen. Es soll restauriert und entwickelt werden. Bunte Tüten werden dort aber nach wie vor verkauft.

In Warburg im Kreis Höxter kann das Haus Pennig besichtigt werden. Über Generationen hinweg war es als Schuhladen eine feste Größe in der Stadt im Kreis Höxter, später diente es als Wohnhaus. Am Tag des offenen Denkmals haben Interessierte von 14 bis 16 Uhr die Möglichkeit, von einer Architektin und einer Restauratorin mehr über das Innenleben des 1862 erbauten Fachwerkhauses und über die laufende Sanierung und Restaurierung zu erfahren.

Symbol der Macht und der Liebe

Der Landsberger Hof ist ein wahrer Zeitzeuge: 1605 wurde er von Kurfürst Ernst von Bayern als Palais auf der Arnsberger Stadtmauer erbaut. Er schenkte das kleine Schloss seiner Verwalterin und Mätresse Gertrud von Plettenberg. Das Bauwerk ist ein Symbol der Macht, aber auch der Liebe in der Kurfürstenzeit; heute dient es als Sitz des Sauerland-Museums. Am Sonntag findet um 11 Uhr eine Führung zur Geschichte des historischen Bauwerks statt. Unter dem Motto „Wenn die Mauern sprechen könnten“ geht es um die Veränderung des Hauses vom Machtsymbol zum Symbol der Geschichte und Kultur.

Zahlreiche weitere denkmalgeschützte Bauwerke in Westfalen und darüber hinaus öffnen am Tag des offenen Denkmals ihre Türen für Besucherinnen und Besucher. Hier finden Sie eine Übersicht zum Programm.

aki, wsp

 

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