Das Hochwasserrückhaltebecken Emscher-Auen an der Stadtgrenze Ickern/Mengede nach den Starkregenereignis im Juli 2021. Foto: Team Vermessung/EGLV und Hans Blossey/EGLV
07.10.2021

Hochwasserschutz wird intensiviert

Wenn es an Emscher und Lippe im Sommer vergleichbar heftig geregnet hätte wie beim Starkregenereignis in Hagen, wären auch hier Tausende Menschen zu Schaden gekommen, zeigen Analysen der Emschergenossenschaft / Lippeverband (EGLV). Daher soll der Hochwasserschutz in der Region verbessert werden.

„Deiche der Emscher und von Nebenläufen wären überströmt worden. Für eine klimafeste Zukunft in unserer Region müssen wir etwas tun“, sagt Dr. Frank Dudda als Vorsitzender des Emschergenossenschaftsrates und Oberbürgermeister der Stadt Herne. Aus den Analysen sollen nun Konsequenzen gezogen werden. So soll zum Beispiel die Hochwasservorhersage für die Region verbessert werden. Bedingt durch den Klimawandel entstehen häufiger kleinere, schwer zu prognostizierende Starkregenzellen, heißt es. Gerade diese Zellen wirkten sich beim Niederschlag auf kleine Gewässer aus und machten aus plätschernden Bächen reißende Ströme. Daher soll das Pegelnetz auch an kleineren Gewässern verdichtet werden.

Vor- und nach dem Starkregen am Rückhaltebecken Emscher-Auen

 

Ebenso soll der Ausbau technischer Schutzanlagen vorangetrieben werden. Dazu gehört beispielsweise der überströmungssichere Ausbau von Deichanlagen. Ebenso wird geprüft, an welchen Orten weitere Wasserrückhalteräume erschlossen werden können. Im Emscher-Lippe-Gebiet haben im Juli die 55 Hochwasserrückhaltebecken der Emschergenossenschaft und des Lippeverbandes, die ein Rückhaltevolumen von insgesamt fünf Millionen Kubikmeter haben, Schlimmeres verhindert, so die EGLV.

Hochwassertagungen im Herbst

„Wir haben uns nach dem Hochwasser intensiv mit der Daten- und Faktenlage beschäftigt, standen unseren Mitgliedern mit unserer Expertise zur Seite und haben umfangreiche Information zum Starkregen- und Hochwasserschutz zur Verfügung gestellt“, sagt Prof. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband. Noch im Herbst soll es Hochwassertagungen für die Mitgliedskommunen der beiden Verbände geben: Am 10. November in Essen für die Mitglieder der Emschergenossenschaft und am 18. November in Recklinghausen für die Mitgliedskommunen des Lippeverbandes.

wsp

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