22.11.2016

Hoffnung auf bessere Integration: Flüchtlinge ziehen von Essen nach Altena

Altena (wh). Mit der Hoffnung auf bessere Integrationschancen planen derzeit mehrere irakische Flüchtlingsfamilien ihren Umzug von Essen nach Altena. Laut der Caritas Flüchtlingshilfe, die das Umzugsprojekt initiiert hat, wollen etwa 95 Mitglieder einer syrisch-katholischen Gemeinde demnächst in der westfälischen Kleinstadt eine neue Heimat finden. Von dem Umzug versprechen sie sich unter anderem einen engeren Kontakt zur einheimischen Bevölkerung.

"Wir wohnen in Stadtteilen, die schon mit Flüchtlingen und Bewohnern mit Migrationshintergrund überbelegt sind, in Stadtteilen mit hoher Arbeitslosigkeit", sagt Gemeinde-Vorsteher Talal Eshaq zum Hintergrund der Idee. Altena hingegen verfüge über "alle notwendigen Voraussetzungen, alle Schulformen, eine mittelständische Industrie, ausreichende Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten, ein Krankenhaus und vernünftige Verkehrsanbindungen".

Altenas Bürgermeister Andreas Hollstein steht den Umzugsplänen der syrisch-katholischen Gemeinde aufgeschlossen gegenüber: "Altena ist in den vergangenen Jahren stark geschrumpft. Auch deshalb kann die Stadt von neuen Einwohnern nur profitieren." Bereits am 13. November fand eine Bustour statt, bei der Hollstein den potentiellen neuen Einwohnern seine Stadt präsentierte. Am vergangenen Sonntag erklärten nun elf Familien konkrete Umzugspläne.

Die Stadt Altena erhielt bereits in der Vergangenheit immer wieder Lob für ihre Flüchtlingspolitik. Nachdem die 18.000-Einwohner-Kommune im vergangenen Jahr freiwillig 100 zusätzliche Flüchtlinge aus Krisengebieten aufgenommen hatte, nannte sie NRW-Bauminister Michael Groschek "die Hauptstadt der Mutbürger".

Auch beim aktuellen Umzugsprojekt der syrisch-katholischen Gemeinde ist Bürgermeister Andreas Hollstein zuversichtlich, dass die Integration gelingt: "Eine Kleinstadt bietet Nähe, Netzwerke und sozialen Kit. Natürlich verlangt ein Integrationsprozess von der einheimischen Bevölkerung und den Neuen viel Arbeit. Aber arbeiten können wir Westfalen."

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