Karl Peter Brendel, Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung, Hannsjörg Frank, Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn e.V. und Annegret Landwehr, Schatzmeisterin des Vereins. Foto: NRW Stiftung
18.09.2020

Hoffnung für die Muttenthalbahn

Die Muttenthalbahn wird fit für die Zukunft gemacht. Die NRW-Stiftung unterstützt die Sanierung der Vorführstrecke in Witten. Der Verein, der den musealen Fahrbetrieb organisiert, leidet jedoch unter den Corona-Einschränkungen.

Das Herzstück des Gruben- und Feldbahnmuseums ist die 1,6 Kilometer lange Vorführstrecke, die vom Parkplatz Nachtigallstraße über das Museumsgelände bis zum LWL Industriemuseum Zeche Nachtigall reicht. Nach mehr als 27 Jahren werden die alten und teilweise maroden Holzschwellen durch Stahlschwellen ersetzt. Ein Stück Bergbautradition im Muttental soll damit für die Zukunft gesichert werden. 

Die NRW-Stiftung unterstützt die notwendige Instandsetzung mit mindestens 10.000 Euro und verdoppelt die zusätzlich vom Verein eingeworbene Spenden bis maximal 15.000 Euro. Aufgrund der Schwierigkeiten, in der Corona-Pandemie Spenden zu sammeln, signalisierte die Stiftung jedoch, hier kulant zu entscheiden und insgesamt 25.000 Euro zur Verfügung zu stellen.

Fahrbetrieb steht still

Die Sanierung der Strecke ist ein Lichtblick für die Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn, die das Museum mit einer Fahrzeugsammlung von 90 Lokomotiven und 200 Waggons größtenteils ehrenamtlich betreibt. Denn seit Beginn der Corona-Krise im März steht der Publikums- und Fahrbetrieb dort still. Normalerweise zählt das Museum rund 10.000 Besucher pro Jahr; es gilt als einer der Leuchttürme in der Wittener Kulturlandschaft. „Der Aufwand, um die Abstands- und Hygieneregeln einhalten zu können, wäre für uns kaum zu leisten. Wir könnten die Bahnen nur zu einem Drittel auslasten und müssten viele Besucher wieder abweisen. Das wollen wir nicht“, erklärt Vereinsvorsitzender Hannsjörg Frank. 

Der Stillstand hat finanzielle Konsequenzen. Einnahmen fehlen nicht nur aus Eintrittsgeldern, Fahrkarten und der Cafeteria. Auch sämtliche Veranstaltungen und Sonderfahrten mussten auf unbestimmte Zeit abgesagt werden. „Damit fehlen uns Einnahmen, um den Unterhalt des Museums im Winter zu sichern“, so Frank. Die Arbeitsgemeinschaft hofft nun auf Fördergelder des Landes.

Außerdem macht eine Spendenaktion Mut, die zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr gestartet wurde. Freunde und Liebhaber des Museums können virtuelle Fahrkarten für eine Fahrt zu einem unbestimmten Zeitpunkt in der Zukunft kaufen. Insgesamt rund 3500 Euro kamen hier zusammen. Für die Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn ein Ansporn, sagt Hannsjörg Frank: „Wir geben nicht auf.“

wsp

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