Die Preise für Höfe im Münsterland steigen weiter. Foto: Bröker
12.08.2019

Hohe Preise für Landwirtschaftsflächen im Münsterland

2018 sind in Westfalen deutlich weniger landwirtschaftliche Grundstücke verkauft worden als im Jahr zuvor. 1054 Veräußerungsfälle zählte das Statistische Landesamt im vergangenen Jahr, das sind fast 15 Prozent weniger als 2017. Den stärksten Rückgang gab es in Südwestfalen. Der Gesamtwert der verkauften Grundstücke blieb relativ stabil bei rund 100 Millionen Euro.

Landesweit wurden im vergangenen Jahr 2349 landwirtschaftliche Grundstücke zusammen mit Gebäuden und Inventar im Wert von insgesamt 199 Millionen Euro verkauft, das sind knapp 25 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Rechnerisch ergibt sich für NRW daraus ein durchschnittlicher Kaufpreis von 53.496 Euro je Hektar. In Westfalen wird dieser Wert im Regierungsbezirk Münster mit 87.543 Euro deutlich überschritten. Hier gab es 2018 nochmals ein Plus von mehr als 10.000 Euro. Die Kaufpreise in den Bezirken Arnsberg (47.566 Euro) und Detmold (33.769 Euro) lagen hingegen unter dem Landesschnitt.

Grundstücksnachfrage ist immer noch hoch

Uwe Spangenberg, Sprecher der Landwirtschaftskammer NRW, berichtet, dass angesichts niedriger Zinsen an den Kapitalmärkten, Grundstücke seltener verkauft werden. Die Nachfrage sei jedoch nach wie vor hoch. Gerade im Münsterland mit seinen zahlreichen und großen Viehzuchtbetrieben sei Boden ein knappes und begehrtes Gut.

Eine aktuelle Erhebung des Statistischen Landesamtes zur Bodennutzung zeigt, dass in Westfalen immer noch deutlich mehr Ackerland bewirtschaftet wird als im Rheinland. Insgesamt weist die Statistik 703.500 Hektar Ackerland in der Region aus; landesweit sind es 1.068.700 Hektar. Der Anbau von Weizen, Roggen und Gerste sowie Mais und anderem Futtergetreide nimmt in Westfalen dabei 427.200 Hektar ein.

Mehr zum Thema Landwirtschaft lesen Sie auch in einem Beitrag aus dem WESTFALENSPIEGEL Heft 03/2019 über Landwirte: Zwischen Frust und Aufbruchsstimmung.

wsp

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