07.07.2015

IHK-Erhebung: Gewerbesteuersätze in Westfalen steigen weiter an

Westfalen (wh). Unternehmen und Betriebe in Marl mussten im vergangenen Jahr die bundesweit höchsten Gewerbesteuern zahlen. Das geht aus einer Erhebung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen hervor.

Demnach war Marl 2014 mit einem Hebesatz von 530 Punkten bei der Gewerbesteuer die teuerste Stadt in Deutschland. "Eine gewerbesteuerzahlende GmbH musste dort eine um gut 30 Prozent höhere Gewerbesteuer entrichten als bundesdurchschnittlich. Betrachtet man ausschließlich Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern, fällt eine Gewerbesteuerzahlung in Marl um rund 18 Prozent höher aus als im Bundesdurchschnitt", teilt die IHK mit. Auch andere Kommunen im nördlichen Ruhrgebiet wie Recklinghausen (510 Punkte), Castrop-Rauxel (500) oder Gladbeck (500) liegen mit ihren aktuellen Gewerbesteuersätzen deutlich über dem bundesweiten Durschnitt von 395 Punkten.

Die IHK Nord Westfalen sieht als Grund für die Entwicklung die oft schwierige wirtschaftliche Lage, in der sich viele Städte und Gemeinden vor allem in der Emscher-Lippe-Region befinden. Angesichts guter Rahmendaten " unter anderem bei der Konjunktur, auf dem Arbeitsmarkt und bei den öffentlichen Einnahmen " sei es allerdings "schwierig nachzuvollziehen", dass Steuersätze erhöht werden. "Im Wettbewerb der Regionen schaden immer weiter ansteigende Gewerbesteuerhebesätze, weil sie auch die Standortattraktivität der Kommunen schwächen", so IHK- Hauptgeschäftsführer Karl-Friedrich Schulte-Uebbing.

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