Die Rahmedetalbrücke bei Lüdenscheid ist seit Dezember 2021 gesperrt. Foto: Hannah Heyn / Märkischer Kreis
28.02.2023

Im Mai wird gesprengt

Die Rahmedetalbrücke soll am 7. Mai 2023 gesprengt werden. Das sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing in Berlin.

Der Termin für die Sprengung der maroden A45-Talbrücke gilt als überfällig. Seit Dezember 2021 ist das Bauwerk gesperrt und muss aufgrund massiver Schäden neu gebaut werden. „Damit erreichen wir einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg, die A45 wieder für den Verkehr freizugeben“, sagte Volker Wissing. Ende Januar hatte das Fernstraßen-Bundesamt die Entscheidung bekannt gegeben, auf ein Planfeststellungsverfahren zu verzichten. Für den Neubau laufe bereits ein Ausschreibungsverfahren.

Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer spricht angesichts dieser Nachricht von einem „psychologischen Befreiungsschlag“ für die Stadt und die Region. Mit der kaputten Brücke verschwinde ein „Denkmal“ der schwierigen Verkehrssituation, sagte Wagemeyer mit Blick auf die große Belastung des Umleitungsverkehrs, der aufgrund der Autobahnsperrung durch Lüdenscheid rollt. Nun gelte es, die Herausforderungen zu bewältigen, die die Vorbereitung der Sperrung mit sich bringt. Weitere Straßen müssen gesperrt werden, um ein Fallbett aufzuschütten, das den Sturz der Brückenteile abfängt und dämpft. Entlang der Sauerlandlinie A45 wurden bereits mehrere baufällige Brücken gesprengt, darunter die Talbrücke Landeskroner Weiher bei Wilnsdorf und die Talbrücke Rinsdorf. Ralf Stoffels, Präsident der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen, reagierte erleichtert auf die Nachricht: „Dass die Brücke nun am 7. Mai gesprengt wird, ist das dringend erforderliche, sichtbare Zeichen, dass am Neubau der Talbrücke unter Hochdruck gearbeitet wird. Ein solches Zeichen brauchte die Region, damit das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort nicht weiter schwindet.“ Die Sprengung sei eine wesentliche Etappe auf dem Weg zum Ersatzneubau der Rahmedetalbrücke. „Das Ziel ‚5 Jahre minus X‘ muss jetzt konsequent weiterverfolgt werden und wird immer realistischer“, so Stoffels.

Untersuchungsausschuss rückt näher

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst kommentierte die Nachricht der Sprengung knapp mit den Worten „Besser spät als nie.“ Ursprünglich wurde ein Termin im vergangen Jahr anvisiert. Im Düsseldorfer Landtag haben die Oppositionsfraktionen SPD und FDP unterdessen einen Untersuchungsausschuss zur maroden Talbrücke beschlossen. Gegenstand der Untersuchungen soll auch die Rolle des ehemaligen Verkehrsministers Wüst (2017-2021) in Zusammenhang mit Entscheidungen zum Zustand der Brücke sein.

wsp

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