30.06.2014

„Immaterielles Kulturerbe“: Auszeichnung für Lügder Osterräderlauf und Schützenwesen

Westfalen (wh). Der Osterräderlauf im lippischen Lügde zählt nun offiziell zum immateriellen Kulturerbe des Landes NRW. Zusammen mit dem historischen Schützenwesen, dem Rheinischen Karneval und der Flussfischerei an Sieg und Rhein wurde es als erster Eintrag in die Inventarliste aufgenommen. NRW-Kulturministerin Ute Schäfer würdigte die Entscheidung als "Auszeichnung für Millionen Menschen, die sich alltäglich durch ihr bürgerschaftliches Engagement für diese lebendige Vielfalt engagieren".

Beim Osterräderlauf werden jedes Jahr sechs 300 Kilogramm schwere, mit Stroh gestopfte Feuerräder vom Gipfel eines Hügels heruntergerollt. Kommen die Räder gut ins Tal, so wird es, einem alten Volksglauben folgend, ein gutes Erntejahr geben. Möglicherweise hat der Osterräderlauf seinen Ursprung im heidnisch-germanischen Sonnenkult.

Das "Inventar des immateriellen Kulturerbes von Nordrhein-Westfalen" kann auf Empfehlung einer Landesjury kulturelle Traditionen aufnehmen, die einen besonderen Bezug zum Land besitzen. Wichtig dabei ist, die Bräuche durch eine kontinuierliche Neugestaltung lebendig zu halten, erklärt die Kulturorganisation Unesco, die das Verfahren betreut.

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