10.03.2020

Immer mehr Absagen aufgrund des Coronavirus

Aufgrund des Coronavirus werden auch in Westfalen immer mehr Veranstaltungen abgesagt oder verschoben – unter anderem auch die LWL-Messe für Inklusionsunternehmen. 

Die für den 18. März in der Messe Dortmund geplante LWL-Messe für Inklusionsunternehmen wird um ein Jahr auf den 17. März 2021 verschoben, teilt der LWL mit. „Die Gesundheit aller Besucherinnen und Besucher, Gäste und Mitarbeitenden hat für uns höchste Priorität. Zudem nehmen wir mit dieser Maßnahme Rücksicht auf die besonderen Schutzbedürfnisse der Menschen mit Behinderung, die die wichtigste Zielgruppe der Messe sind“, so LWL-Sozialdezernent Matthias Münning.

Revierderby ohne Zuschauer

Das Revierderby in der Fußballbundesliga am Samstag (14.3.) zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 findet zwar statt, wird aber ohne Zuschauer als „Geisterspiel“ ausgetragen. Die Stadt Dortmund sei einer Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums gefolgt und lasse für die Begegnung keine Zuschauer zu, teilt Borussia Dortmund auf der Vereinshomepage mit.

Am Nachmittag legte das NRW-Gesundheitsministeriums zudem einen Erlass an die örtlichen Behörden vor. Dieser regelt ab sofort den Umgang mit Veranstaltungen. Demnach sollen die örtlichen Behörden Veranstaltungen mit mehr als 1000 zu erwartenden Besucherinnen und Besuchern grundsätzlich absagen. Alternativ können sie beispielsweise bei sportlichen Großveranstaltungen eine Durchführung ohne Zuschauerbeteiligung prüfen, so das Gesundheitsministerium.

Ausbreitung des Virus soll verlangsamt werden

„Unser Ziel muss sein, die Ausbreitung des Corona-Virus so weit wie möglich zu verlangsamen, um krankheitsanfällige Menschen zu schützen. Die Virologinnen und Virologen, mit denen ich gesprochen habe, empfehlen, dass wir große Menschenansammlungen, wo es geht, vermeiden sollten“, erklärte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. „Wir müssen uns daher sehr genau überlegen, worauf wir verzichten können. Ich bin der Meinung, dass zum Beispiel Schulunterricht oder der ÖPNV unverzichtbar sind. Das würde unser gesellschaftliches Zusammenleben lahmlegen. Aber große Messen, Kongresse, Konzerte oder Sportveranstaltungen sollten wir zunächst absagen. Und das regelt der heutige Erlass bis auf weiteres – nicht zuletzt, weil es nach der aktuellen Erkenntnislage keine Schutzmaßnahmen gibt, die gleich effektiv aber weniger eingriffsintensiv wären.“

„Creativa“ und weitere Messen in Dortmund verschoben

Vor dem Hintergrund des behördlichen Erlasses vom 10. März werden die Messen CREATIVA, CAKE DREAMS, Bau!Messe!NRW!, TasteFest sowie die Auto-Welt Dortmund verschoben, teilen die Westfalenhalle mit. „So eine Ausnahmesituation hat es für die gesamte Messewelt und somit auch für unser Haus noch nie gegeben und wir sind tief bewegt von den Ereignissen in den letzten Wochen“, sagte Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Unternehmensgruppe.  Gleichzeitig bat sie um Verständnis bei Ausstellern, Besuchern und Partnern: „Die Gesundheit aller Besucher, Aussteller und Mitarbeiter hat für uns höchste Priorität.“

Immer mehr Städte und Veranstalter waren schon vor dem Erlass einer entsprechenden Empfehlungen des Bundesgesundheitsministeriums gefolgt. So wurde in Saerbeck die Sportlerehrung „Saerbecker Sportschau“ abgesagt. Der Chemiepark Marl sagte einen Tag der offenen Tür zum Thema Ausbildung ab. Und der LWL verzichtet an diesem Wochenende auf den „langen Freitag“ (13.3) in seinem Museum für Kunst und Kultur in Münster. Auch die Museumsnacht am 27. März im LWL-Museum für Archäologie in Herne wird abgesagt. Die  Stadt Münster teilte mit, dass der Frühjahrs-Send, der traditionelle Jahrmarkt, der eigentlich am 14. März starten sollte, nicht stattfinden wird.

wsp

(Stand: 11.3.2020, 8:15 Uhr)

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