Die „Vermaisung“ der Landschaft hält an. Foto: Pixabay
28.07.2021

Immer mehr Mais

Auf knapp einem Drittel des Ackerlandes bauen die Landwirte in Westfalen Mais an. Das entspricht 230.000 Hektar und damit 0,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Landesweit sind 294.800 Hektar Ackerland mit Körner- oder Silomais belegt. Das geht aus Daten des Statistischen Landesamtes hervor, die anhand vorläufiger Ergebnisse der Bodennutzungshaupterhebung ermittelt wurden. Winterweizen ist nach Mais die am weitesten verbreitete Feldfrucht in Westfalen. Er wird in der Region auf 147.900 Hektar angebaut.

„Mais ist für Landwirte attraktiv, weil er sehr leistungsstark und vielseitig nutzbar ist“, erklärt Prof. Dr. Wolf Lorleberg, Dekan des Fachbereichs Agrarwirtschaft an der Fachhochschule Südwestfalen. Mais könne zur Fütterung von Milchvieh, Mastbullen oder -schweinen ebenso eingesetzt werden wie als Substrat für Biogasanlagen. Körnermais dient zudem als Nahrungsmittel für den Menschen.

„Mais funktioniert“

Und die Pflanze hat noch weitere Vorteile für die Landwirte in der Region, von denen viele von der Tierhaltung leben. Denn Mais kann große Mengen organischen Düngers zum Beispiel in Form von Gülle aufnehmen. Allerdings hat in den vergangenen Jahren eine „Vermaisung“ der Landschaft eingesetzt. „Es stimmt, dass wir früher eine größere Artenvielfalt auf den Äckern gesehen haben. Dort wollen wir auch gerne wieder hinkommen“, so Lorleberg. Allerdings müsse sich das für die Landwirte auch rechnen.

Es gebe viele tolle Feldfrüchte, die zwar die Vielfalt auf den Äckern erhöhen, allerdings im Ertrag unsicher seien, erklärt Lorleberg. Das ist beim Mais anders. „Da weiß der Landwirt, was er hat. Mais funktioniert und er ist leicht zu führen“, sagt Lorleberg. Deshalb würden auch viele Milchbauern, die meist große Flächen Grünland, aber nur wenig Acker bewirtschaften, auf den wenigen Flächen Ackerland ebenfalls Mais anbauen. Der Experte ist überzeugt, dass Mais seine starke Stellung in der Region behalten wird: „Er ist in der Futterleistung einfach überlegen, da können die meisten Gräser nicht mithalten.“

jüb/wsp

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