
Immer wieder Kinderlieder
Simone Sommerlands Lieder sind Dauerbrenner in Kinderzimmern, Krabbelgruppen, Kitas und Grundschulen. Die Sängerin ist Rekordhalterin in den Charts.
Seit 460 Wochen steht Sommerland it ihrem Album „Die 30 besten Spiel- und Bewegungslieder“ in den deutschen Charts. So lange wie noch kein Album zuvor, weder ABBA noch Helene Fischer! Den Rekord hält eine Westfälin – Simone Stiers.
Dabei ist der Name der Sängerin aus Wetter an der Ruhr vielen gar nicht bekannt. Eher ihr Künstlerinnenname: Simone Sommerland. 2010 nahm die dreifache Mutter in einem Studio in Olfen zusammen mit Karsten Glück und den „Kita-Fröschen“ die CD „Die 30 besten Spiel- und Bewegungslieder“ auf: von „Häschen in der Grube“ bis „Aramsamsam“. Die Mischung kam gut an und wurde ein Dauerbrenner. Bis heute läuft sie in Kinderzimmern, Krabbelgruppen, Kitas und Grundschulen. Es gab über die Jahre mehrere Gold- und Platin-Auszeichnungen. „Der Erfolg hat uns total überrascht“, sagt Simone Stiers im Videointerview. Mehr als 60 weitere Alben folgten wie die „30 besten Herbstlieder“, auch Frühlings-, Winter-, Weihnachts-, Schlaf- und Partylieder für Kinder, dazu DVDs, Bücher, Hörbücher und ein viel besuchter YouTube-Videokanal.
15 Jahre lang Schlümpfe gesungen
Die 1976 als Simone Seuthe geborene Musikerin wuchs in einer Bauernfamilie mit fünf älteren Geschwistern auf. „Ich wollte schon im Kindergarten Sängerin werden“, sagt sie und lacht. Als Schülerin sang sie auf einer Theaterbühne und wurde von einem Musiker aus Wetter entdeckt, der sie als Sängerin für „Die Schlümpfe“ gewann. Bei dem Musikprojekt wurden in einem Tonstudio in den Niederlanden Popsongs „verschlumpft“, indem der Produzent Simones Gesang zur Schlumpfstimme veränderte. „Fast 15 Jahre lang habe ich Schlümpfe gesungen“, blickt sie zurück. Ein Studiojob, der ihr Chartserfolge und eine erste Sammlung von Gold- und Platinschallplatten einbrachte.
Dieser Beitrag stammt aus Heft 02/2023 des WESTFALENSPIEGEL. Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Gerne senden wir Ihnen im Rahmen unseres Probeabos zwei Ausgaben unseres Magazins kostenlos zu. Hier geht es zum Probeabo.
Noch lieber als im Studio singt sie sich live durch viele Genres: Rock, Pop, Jazz, Soul, mit kleinen Ensembles oder großem Orchester wie der Neuen Philharmonie Frankfurt. Bei ihrem Gesangsstudium 1998 in Hamburg ergab sich ein Kontakt zu Popstar Jasmin Wagner alias Blümchen, mit der sie durch Deutschland, Österreich und die Schweiz tourte. Als Gastsängerin begleitete sie auf der Bühne Stars wie Johnny Logan und Thomas Anders, sie trat im Fernsehen auf und bei Hochzeiten. „Ich habe eine vielseitige Stimme. Letztlich mache ich immer das gleiche: Ich nehme mein Mikrofon und singe da rein.“
Tournee mit 30 Konzerten
Gesangsunterricht gibt sie auch, Simone Stiers betreibt eine Musikschule in Wetter. „Seit 30 Jahren finanziere ich mein Leben über Gesang und bin darauf angewiesen, dass immer irgendwo Geld reinkommt, besonders mit drei Kindern“, sagt sie. Zu unterrichten ist für sie eine Leidenschaft. Was für sie Erfolg ist? „Mein persönlicher Erfolg besteht darin, dass ich von der Musik leben kann und Menschen mit meinem Gesang erreiche. Dafür bin ich sehr dankbar. Es ist vermutlich wie überall im Leben eine Mischung aus Begegnungen, Entscheidungen, Fleiß und Glück.“ Privat hört sie am liebsten Jazz: „Ich bin großer Fan von Gregory Porter. Aus dem Pop-Bereich Joni Mitchell und Carole King. Und den Liedermacher Herman van Veen.“
Vier neue Alben von ihr erscheinen dieses Jahr. Zudem geht sie erstmals als Simone Sommerland auf Tour: Bis Jahresende spielt sie 30 Konzerte. Der Vorverkauf läuft gut – erste Hallen sind bereits ausverkauft.
Martin Zehren
Seit Mitte April ist Simone Sommerland auf Tour. Diese führt sie unter anderem am 15. Oktober in den RuhrCongress Bochum. Weitere Infos auf www.simonesommerland.live