Die Universität in Bielefeld. Foto: Uni Bielefeld
26.05.2021

Impfung an Hochschulen gefordert

Die Universität Bielefeld will zum kommenden Wintersemester wieder jede dritte Lehrveranstaltung in Präsenz anbieten. Daher fordert sie von der Politik auch ein Impfangebot für Studierende und Angestellte.

„Die Sehnsucht nach mehr Normalität und einer Rückkehr in Seminarraum und Hörsaal ist deutlich spürbar“, sagt Rektor Gerhard Sagerer. Eineinhalb Jahre haben die Studierenden ausschließlich mit Hilfe digitaler Angebote gelernt. Zum Wintersemester sei es an der Zeit, an die Universität zurückzukehren. Neben umfangreichen Testangeboten spielen dabei Impfungen eine große Rolle. Die Hochschule will erreichen, dass es für Studierende, Dozenten und Angestellte ein Angebot für die Erstimpfung noch vor dem Start des Wintersemesters geben soll. Darüber sei man sich auch mit anderen Universitäten und Hochschulen einig.

„Nach den Schülerinnen und Schülern sollten auch die Studierenden und Lehrenden im Herbst spezielle Impfangebote bekommen“, so der Kanzler der Universität Bielefeld, Dr. Stephan Becker. Im Idealfall soll in den Impfzentren eine eigene Linie für Hochschulangehörige und Studierende eingerichtet werden. Positive Signale dazu kämen von Seiten der Stadt, allerdings entscheide über Priorisierungen nicht das Impfzentrum vor Ort.

Präsenzangebote sollen auch digital abrufbar sein

Etwa ein Drittel der Lehrveranstaltungen soll in Bielefeld im Wintersemester wieder in Präsenz angeboten werden. Welche Veranstaltungen das sein werden, entscheiden die Fakultäten. Klar ist aber schon: „Wir werden in erster Linie kleinere Seminare und Vorlesungen in Präsenz anbieten, sind uns dabei aber auch bewusst, dass wohl nicht 100 Prozent der Studierenden vor Ort teilnehmen können“, erklärt Becker weiter. Daher werden die Veranstaltungen gleichzeitig digital abrufbar sein. Wie die Auswahl für die Teilnehmer in Präsenz getroffen werden soll, steht noch nicht endgültig fest. Einigkeit herrscht aber darüber, dass Angebote vor allem für Studierende gemacht werden sollen, die seit März letzten Jahres ihr Studium begonnen haben. Sie hätten bei der Planung „Vorfahrt“. „Sie haben die Universität bislang so gut wie gar nicht von innen erlebt“, so Rektor Sagerer.

Investitionen in Sicherheit

Um für mehr Sicherheit zu sorgen, hat die Hochschule in rund 100 Luftfilteranlagen investiert, die in kleineren Hörsälen und Seminarräumen zum Einsatz kommen sollen. In den großen Hörsälen habe man außerdem das Belüftungssystem von Umluft auf Frischluft umgestellt, erklärt Becker weiter. So sei für einen besseren Luftaustausch gesorgt. Auch die technische Ausstattung wurde weiter aufgerüstet, damit hybride Lehrveranstaltungen problemlos möglich sind. Außerdem gibt es auf dem Universitätsgelände ein Testzentrum.

Mit diesen Maßnahmen will die Hochschule junge Menschen auch zu einem Studium in Bielefeld ermutigen. „Wer über ein Studium nachdenkt, sollte nicht warten. Die Universität Bielefeld hat sich gut auf die Situation eingestellt, wird Mentoring-Programme auflegen und wird mit den geplanten Öffnungen insbesondere den neuen Studierenden einen guten Start ermöglichen“, sagt der Rektor. Die Informationsveranstaltungen für Studieninteressierte starten am 12. Juni – digital.

jüb/wsp

Lesen Sie auch unser Interview mit dem Hochschulseelsorger Ulrich Melzer zu den Folgen der Pandemie für die Studierenden: „Das ist ein enormer Bruch“

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft, Wissenschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin