In den 27 Impfzentren in Westfalen-Lippe beginnen die Impfungen gegen das Coronavirus.
04.02.2021

Impfzentren nehmen Arbeit auf

Am Montag fällt der Startschuss für die 27 Impfzentren in Westfalen-Lippe. Zunächst werden dort Menschen geimpft, die älter als 80 Jahre alt sind, und daher ein erhöhtes Risiko haben, schwer an Corona zu erkranken.

„Mit der Eröffnung der Impfzentren machen wir einen weiteren großen Schritt in der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Die hochmotivierten Impfteams stehen bereit, so dass wir mit der Immunisierung großer Bevölkerungsgruppen fortfahren können“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), Dr. Dirk Spelmeyer.

Die Impfzentren können auf die Hilfe von über 20.000 Ärzten und medizinischen Fachkräften setzen. So viele Freiwillige hatten sich gemeldet und werden nun in den kommenden Wochen zu Spritze und Tupfer greifen, erklärt die KVWL. „Wir impfen so viel, wie Impfstoff da ist. Am Anfang werden die Zentren deshalb noch nicht unter Volllast arbeiten, aber das wird sich in den nächsten Wochen ändern. Sobald mehr Impfstoff geliefert wird, können wir zunehmend mehr Menschen einen Impftermin anbieten“, erklären Dr. Volker Schrage, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVWL und Thomas Müller, KVWL-Vorstand. Wann dies genau der Fall sein werde, lasse sich allerdings im Moment noch nicht sagen.

500.000 Termine sind vergeben

Bei der Vergabe der Impftermine hatte es zunächst Schwierigkeiten gegeben – der Server war unter der Last der Online-Anfragen zusammengebrochen und die Telefonleitungen waren überlastet. Auch wenn an einigen Stellen immer noch nicht alles rund laufe, seien die Probleme weitestgehend behoben, so die KVWL. Bis Donnerstag (04.02.2021) seien über eine halbe Million Termine vereinbart worden.

Der Vorstand der KVWL entschuldigte sich inzwischen für „das Durcheinander, das rund um die Vergabe der Impftermine entstanden ist. Den über 80-jährigen und ihren Angehörigen wurde in den vergangenen zwei Wochen viel abverlangt, das ist uns mehr als bewusst“, heißt es in der Mitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung weiter. Bei der Terminvergabe für die weiteren Priorisierungsgruppen soll es Änderungen geben.

Kommunalpolitiker drängen auf Impfung in der Fläche

Zahlreiche Kommunalpolitiker in den Kreisen und kreisfreien Städte sehen die Impfzentren nur als „Interimslösung“. Sobald ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe und das Gesundheitsministerium Grünes Licht für eine Öffnung gebe, wollen sie mit der Schutzimpfung gegen COVID19 in die Fläche gehen. Das gilt zum Beispiel für den Kreis Soest. Landrätin Eva Irrgang brachte die Problematik dort auf den Punkt: „Man muss sich klar machen, dass wir im Impfzentrum pro Tag über 1000 Menschen impfen könnten – wenn es genug Impfstoff gäbe. Solange wir diese Mangelverwaltung haben, macht es keinen Sinn, in die Fläche zu gehen. Wir drängen beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen sowie bei der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe beinahe täglich auf praktikable Lösungen, die es uns ermöglichen, kreisweit, beispielsweise in Schwerpunktpraxen, zu impfen.“

Wichtige Hinweise für die Impfung

Die KVWL weist noch einmal darauf hin, dass nur Menschen mit einem Impftermin geimpft werden, die auch tatsächlich älter als 80 Jahre sind. Alle anderen werden abgewiesen, auch wenn sie einen Termin nachweisen können. Um einen möglichst zügigen Ablauf der Impfungen zu gewährleisten, sollen die Bürger zu ihrem Termin ihren Personalausweis (oder einen anderen Lichtbildausweis), einen Mund-Nasen-Schutz sowie ihre Krankenkassenkarte (wenn vorhanden) mitbringen. Darüber hinaus sollten nach Möglichkeit auch der Impfpass und medizinische Unterlagen (z.B. Herzpass, Diabetikerausweis oder Medikamentenliste) mitgeführt werden. Der Anamnese- und Einwilligungsbogen kann bereits vorab gelesen und ausgefüllt werden.

Informationen können unter www.corona-kvwl.de/impftermin heruntergeladen werden.

wsp

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