Schweinchen Babbett und Rabbi Kohlrabi in dem Stück "Die Koscher-Maschine" des jüdischen Puppentheaters „Bubales". Foto: Bubales
23.09.2021

In der „Koscher-Maschine“

Das jüdische Laubhüttenfest Sukkot wird an vielen Orten Westfalens in dieser Woche erstmals öffentlich zelebriert. In Münster wird zum Abschluss der Festwoche am Sonntag ein Familiennachmittag gefeiert.

„Bubales“, einziges jüdisches Puppentheater in Deutschland, zeigt das Stück „Die Koscher-Maschine“. Die Geschichte handelt vom Schweinchen Babett, das koscher werden möchte. Es schlüpft dafür in Shlomos selbstgebauten Apparat und dieser sorgt auf dem Kinderbauernhof für großen Schlamassel. Der Besuch der zwei Vorstellungen am Sonntag, 26. September, ist kostenlos, eine Anmeldung jedoch notwendig. Selbst kreativ werden können Familien beim Basteln von Dekorationen zum jüdischen Laubhüttenfest. Zudem laden die Grünflächen rund um die Sukka zum Verweilen und zum Picknicken ein.

„Happy Sukkot XXL“

Das Fest in Münster findet im Rahmen des bundesweiten Festivals „Happy Sukkot XXL“ statt. Kultureinrichtungen, jüdische Gemeinden oder auch Vereine haben Laubhütten an verschiedenen Orten errichtet und veranstalten öffentliche Programme. „Erstmals in unserer langen jüdischen Geschichte in Münster gehen wir aus unserer Gemeinde hinaus und bauen mit unseren nicht jüdischen Nachbarn und Freunden eine Sukka an einem öffentlichen Ort“, sagt Sharon Fehr, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Münster. Die Veranstaltungen sollen Begegnungen und ein Kennenlernen ermöglichen, sagt Fehr: „Wir hoffen und wünschen uns, dass jüdisches Leben zu einer größeren Selbstverständlichkeit werden möge.“

Blick ins Innere der Sukka. Foto: LWL/Tomasoni

Blick ins Innere der Sukka. Foto: LWL/Tomasoni

„Schutz, Leben, Freude und Dankbarkeit – dafür steht die Sukka im jüdischen Glauben“, sagt Matthias Löb, LWL-Direktor und Vorstandsvorsitzender der LWL-Kulturstiftung. „Im Schutz einer demokratischen Gesellschaft kann jüdisches Leben wachsen und mit Freude unsere Gesellschaft gestalten. Für die uns entgegengebrachte Offenheit bin ich sehr dankbar“, erläutert Löb die Bedeutung dieses gemeinsamen öffentlichen Festes. „Dieses Sukkotfest ist Symbol für einen fruchtbaren Boden, auf dem unser Bestreben nach mehr Toleranz und Miteinander weit über dieses Festjahr hinaus austreibt und Früchte trägt“, so Löb.

Weitere Informationen zu „Happy Sukkot XXL“ und Anmeldung hier.

wsp

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