09.10.2025

In Transformation

Westfälische Regionen präsentierten ihre Zukunftsprojekte bei der Expo Real in München und bei der Smart Country Convention in Berlin.

Auf der europaweit größten Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen in der bayerischen Hauptstadt München waren Ostwestfalen-Lippe, das Ruhrgebiet und das Münsterland mit Gemeinschaftsständen vertreten. OWL präsentierte sich mit zahlreichen Partnern als „Innovationsregion“. Ein wichtiges Stichwort dabei sind die sogenannten „Zukunftsquartiere“, zum Beispiel in Paderborn. Dort entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Barker Kaserne „eines der modernsten Stadtquartiere Europas“, berichtet die OWL GmbH. Geplant sind 2900 Wohnungen sowie 4000 Arbeitsplätze. In Nachbarschaft zur Universität soll dort auch Raum für anwendungsorientierte Wissenschaft und Technologietransfer entstehen. Auf einer weiteren Konversionsfläche in Paderborn entsteht das Alanbrooke-Quartier, das mit 800 Wohnungen und einem „creative business hub“ die Kreativwirtschaft anziehen soll. Nach dem Abzug der britischen Streitkräfte arbeitet auch Gütersloh an der Umwandlung von Militärarealen in Wohnraum und Gewerbeflächen. Als „Leuchtturmprojekt nachhaltiger Stadtentwicklung“ wurde in München das Mansergh Quartier angekündigt. Wichtige Punkte dabei sind eine CO2-effiziente Architektur, kleinteiliges Gewerbe und moderne Nahversorgung.

Internationale Gartenausstellung als Impulsgeber

Das Ruhrgebiet war mit mehr als 100 Standpartnern auf der Expo Real vertreten. Das Interesse an der Region als „Modell der Transformation“ sei immens, sagte Garrett Duin, Direktor des Regionalverbandes Ruhr. Die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 soll wichtige Impulse in der Regionalentwicklung setzen, zum Beispiel für den Umbau von Stadtteilen. Ein Leuchtturmprojekt der IGA ist der Bochumer Ostpark als erstes klimaangepasstes Wohnquartier der Region. Dieses wird nach dem Prinzip der sogenannten Schwammstadt mit einem Wasserkreislauf geplant: Regenwasser fließt in Zisterne und wird über Wasserrinnen in Grachten zu einer Wasserfläche geleitet. Beim Verdunsten kühlt es die Umgebung und verbessert das Mikroklima im neuen Stadtviertel.

Das Münsterland und die Stadt Münster waren gemeinsam mit Unternehmen aus der Baubranche und Logistik, Finanzwirtschaft und Rechtsberatung in München vertreten. Die neuen Wohnquartiere „York“ und „Oxford“ auf ehemaligen Militärgeländen in Münster zählen dort zu den Vorzeigeprojekten, ebenso wie die „Battery City“: Als Hotspot für Batterieforschung will sich die Stadt Münster als Standort renommierter Forschungseinrichtungen und Industriepartner weiter entwickeln. Im Münsterland geht es mit einer Mikrohaussiedlung in Coesfeld um das Trendthema „neues Wohnen“ auf kleinen Flächen. In Sachen Gewerbeimmobilien wird der I-Novapark in Ibbenbüren vermarktet. Sieben Jahre nach dem Ende der Kohleförderung wird die Fläche der Schachtanlage „von Oeynhausen“ zu einem Wirtschaftsstandort mit den Schwerpunkten Logistik und nachhaltiges Gewerbe umgebaut.

Vorbildliche Zukunftsprojekte aus der Region Südwestfalen wurden bei der Smart Country Convention in Berlin präsentiert. Foto: Südwestfalen Agentur GmbH / Julia Manderbach

Vorbildliche Zukunftsprojekte aus der Region Südwestfalen wurden bei der Smart Country Convention in Berlin präsentiert. Foto: Südwestfalen Agentur GmbH / Julia Manderbach

Die Region Südwestfalen war Anfang Oktober auf der Smart Country Convention in Berlin vertreten. Die Zukunft der digitalen Verwaltung und intelligenter Städte stand hier im Mittelpunkt. Thema war unter anderem das Bundesmodellvorhaben „Smart Cities“ mit der „Erlebnis-Stadt“ Menden: Auf einer digitalen Plattform teilen Bürgerinnen und Bürger schöne Erlebnisse, Lieblingsorte und Geheimtipps aus Menden. Neugierige können dort neue Ideen zu Themen wie „Action unter freiem Himmel“ oder „Familienzeit“ finden. Ziel ist es, das Mendener Freizeit- und Tourismusangebot bekannter zu machen. In Berlin teilten die Projektmacher ihre Erfahrungen – auch, um andere Städte zu inspirieren. „Schon jetzt gibt es großes Interesse innerhalb und außerhalb Mendens an unserem Ansatz“, berichtet Robin Eisbach, Geschäftsführer der mendigital GmbH.

Annette Kiehl

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