„In Westfalen ist die Verhandlungskultur deutlich offener“
Mehr als elf Jahre hat Johannes Keders das Oberlandesgericht Hamm als Präsident geführt. Im Interview mit dem WESTFALENSPIEGEL blickt er zurück auf seine Amtszeit.
1954 in Kleve geboren, begann Keders 1983 seine Laufbahn im richterlichen Dienst des Landes NRW. Er war an mehreren Landgerichten im Rheinland sowie im Justizministerium tätig. 2009 wechselte er nach Hamm. „Ich habe beobachtet, dass die Verhandlungskultur in Westfalen überwiegend deutlich offener ist als im Rheinland“, sagte der Jurist einige Wochen vor seinem Abschied im Interview mit dem WESTFALENSPIEGEL.
Als Präsident im größten Oberlandesgerichtsbezirk bundesweit engagierte sich Keders besonders dafür, juristischen Nachwuchs für das Richteramt zu gewinnen. Der Bau und die Modernisierung von Gerichtsgebäuden war ein weiterer Schwerpunkt seiner Amtszeit. So wurden unter anderem die Justizzentren Gelsenkirchen und Bochum, das Amtsgericht Werl sowie der Saaltrakt des Land- und Amtsgerichts Essen neu gebaut.
Für den Sommer 2020 waren die Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen des Oberlandesgerichts Hamm geplant. Corona-bedingt musste der Festakt jedoch ausfallen. Statt mit Maske und Abstand zu feiern, entschied der Präsident, dass das Ereignis gemeinsam mit Mitarbeitern und Vertretern des Ministeriums im kleinen Rahmen begangen wurde. „Keine richtige Feier, aber eine schöne Erinnerung“, so Keders.
Auf seine Amtszeit in Hamm blickt Keders zufrieden zurück. Der Wechsel nach Westfalen sei ihm leichtgefallen, erinnerte er sich im Gespräch mit dem WESTFALENSPIEGEL: „Ich wurde hier immer offen und freundlich aufgenommen, und gelegentlich auch mit Neugier beäugt.“
Wer Keders als Präsident oder Präsidentin am OLG Hamm nachfolgt, steht noch nicht fest. Der Justizminister entscheidet über die Besetzung dieses Amtes.
Das Interview mit Johannes Keders lesen Sie in Ausgabe 04/2020 des WESTFALENSPIEGEL mit dem Schwerpunkt „Alles, was Recht ist.“
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