Noch bis zum 10. März ist im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster anlässlich des Konrad-von-Soest-Preises die Ausstellung "Esra Ersen. A Possible History" zu sehen. Foto: LWL/Hanna Neander
01.09.2023

Individuum und Gesellschaft

Am 31. August erhält die deutsch-türkische Künstlerin Esra Ersen den Konrad-von-Soest-Preis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Bis März 2024 zeigt eine Ausstellung im Lichthof des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster Werke der Preisträgerin.

Seit vielen Jahren beschäftigt sich die Künstlerin Esra Ersen mit der Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft. Subversiv-heiter sucht sie dabei die Begegnung mit Kindern und Jugendlichen, aber auch mit Arbeitslosen, mit Menschen mit geringem Einkommen oder mit Migrantinnen und Migranten. In vielen Ländern Europas – von Schweden bis in die Türkei – hat die deutsch-türkische Künstlerin ihre Projekte mit partizipativem Charakter realisiert. Jetzt wird Ersen für ihre besonderen Leistungen auf dem Gebiet der Bildenden Kunst mit dem Konrad-von-Soest-Preis, dem Kunstpreis des LWL, geehrt. „Beim Konrad von Soest-Preis hat sich mit der Neukonzeption von 2022 eine Menge geändert“, erläutert LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann. Mit der Anhebung der Dotierung von ursprünglich 12.800 Euro auf 35.000 Euro habe der Preis eine deutliche Aufwertung erfahren und so Strahlkraft weit über die Region hinaus. 

Im Lichthof des Museums: (v.l.n.r.): Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kuratorin Dr. Marianne Wagner, die Künstlerin Esra Ersen und Dr. Georg Lunemann, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Foto: Hanna Leander/ LWL

Im Lichthof des Museums: (v.l.n.r.): Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold, LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kuratorin Dr. Marianne Wagner, die Künstlerin Esra Ersen und Dr. Georg Lunemann, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Foto: Hanna Leander/ LWL

In ihrer Kunst interessiert sich Esra Ersen für Formen der Identität und ihrer Veränderung unter dem Einfluss unterschiedlicher politischer Machtstrukturen. Ihre Arbeiten setzen immer auch Hintergrundwissen voraus. Da genügt kein schneller Blick. Wer sie verstehen will, braucht Zeit. Die Künstlerin weiß das: „Es ist nicht leicht, sich mit meiner Kunst auseinanderzusetzen“, sagt sie. Dass es durchaus lohnenswert ist, zeigt die mit dem Konrad-von-Soest-Preis verbundene Ausstellung im Lichthof des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Unter dem Titel „A possible history“ sind Fotografien, Objekte und Installationen sowie drei Videoarbeiten der Künstlerin zu sehen, darunter eine in Koproduktion mit dem Museum entstandene neue Arbeit. „Sie nimmt die vergangenen 100 Jahre der türkischen Geschichte in den Blick und entwickelt mittels persönlicher Anekdoten und Narrative sowie mit Bezug auf politische Ereignisse eine Art Gegenerzählung“, so Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold. Auch hier sind ihre Beobachtungen über die Kulturräume hinweg übertragbar. 

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Kulturprogramm mit Konzerten, Lesungen, Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Führungen begleitet. Die Preisverleihung mit Ausstellungseröffnung findet am Donnerstag, 31. August, um 18.30 Uhr im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster statt. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Weitere Infos finden Sie hier.

Klaudia Sluka, wsp

Einen ausführlichen Beitrag über die Ausstellung lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Magazins Westfalenspiegel Anfang Oktober.

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